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Bericht Kurztrip Ruanda 11.04.2009-16.04.2009
von
Claudia und Manfred Hochleithner

Mit 350kg Gepäck ging es diesmal nach Ruanda – das bedeutet 18 Taschen und Koffer und einen Sonderschalter zum Einchecken bei Brussels Airlines am Freitag Abend – vielen Dank an Brussels Airlines und Herrn Weingartner! Möglich war dies durch die Unterstützung von  Brussels Airlines für den Verein Endangered mittels eines Barter Vertrags, der mit 5000 € dotiert  ist und uns so diese Menge an Gepäck erlaubte. Selbstverständlich wurden unsere Flüge von uns selbst bezahlt.

Im Gepäck hatten wir  neben notwendiger Kleidung vor allem für  die Kleinkinder, die seit Jänner  nun endlich auch alle im Mountain Gorilla Education Center (MGEC) leben, auch ein Ultraschallgerät mit 2 Sonden und Zubehör, welches von Fa. Haslauer gespendet wurde (nochmals vielen Dank!), sowie 12 Blutzuckermeßgeräte und reichlich Schul- und Zeichenmaterial (Danke an Fam. Drs. Schöpf und ihren Unterstützern aus Baden, Fam. Obermayer und Fr. Gastager). Der Flug und die Einreis wie immer problemlos – 45 Minuten nach der Landung waren wir bereits im Hotel Mille Collin. Greg Bakunzi, unser langjähriger Partner und Freund in Ruanda, hatte für das Gepäck ein eigenes Auto mitgebracht, welches bereits nach Rwaza vorfuhr und das Gepäck im MGEC ablud. Den Abend verbrachten wir mit Austausch von Neuigkeiten mit Greg.

Am Sonntag trafen wir uns mit Mr. Alfred, dem Leiter von SOS Kinderdorf Ruanda. Ziel ist für uns die Zusammenarbeit mit international anerkannten Organisationen im Bereich Waisenkinder, wie SOS Kinderdorf und Caritas, um Fehler von Beginn an zu vermeiden und auch um unsere Projekte immer wieder von Leuten kontrollieren zu lassen, die auf diesem Gebiet eine viel größere Erfahrung haben als wir. Wir vereinbarten mit Alfred, dass er uns und das MGEC am Mittwoch besuchen wird und wir ihn im SOS Village in Kigali am Donnerstag vor Abflug.

Die Fahrt nach Ruhengeri war angenehm, aber nass, da diesmal die Regenzeit scheinbar wirklich zur richtigen Zeit stattfand. Natürlich verbrachten wir gleich den ersten Abend im MGEC – wir wussten ja, dass derzeit Ferien sind und daher wirklich alle Kinder anwesend waren – das war ja auch der Grund unserer Reise – individuelle Gespräche mit jedem Kind. Was hat sich an ihren Wünschen, Plänen und Ideen seit dem letzten Einzelgesprächen vor 1 Jahr verändert. Wir freuten uns Justin, unseren Manager, wieder zu sehen und er stellte uns sein neues Team vor. Louise, die Neue „Head Mami“ oder „Auntie“, wie sie von den Kindern genannt wird, die selbst als Waisenkind aufgewachsen ist, kümmert sich gemeinsam mit den Mitarbeitern um alle 50 Kinder – jetzt in der Ferienzeit sind natürlich die großen Kinder in der täglichen Routine integriert, aber es scheint, sie hat die „Rasselbande“ wirklich gut im Griff! Jeanne, unsere Köchin, demonstrierte uns auch auf dieser Reise wieder, was echte afrikanische Küche wirklich kann!

Die Anlage hat sich seit September wirklich entwickelt – wir haben die Kaninchenställe endlich in Benutzung und Nachwuchs wurde schon geboren. Die Stallungen entsprechen aber noch nicht unseren Vorstellungen von „artgerechter Haltung“– hier meinen wir dass für uns Handlungsbedarf nötig ist, auch wenn unsere Stallungen für Ruanda sicher Top sind, möchten wir gerade „unseren Kindern“ neben Arten- und Umweltschutz auch den Tierschutzgedanken nahe bringen. Neben einer Kuh, die aber laut Justin keine Milch gibt – hier hat Mama Deo scheinbar unsere gute Milchkuh gegen eine typisch afrikanische Kuh eingewechselt, bevor sie die Kuh an Justin übergab, haben wir ein Stierkalb – beide sollen verkauft werden und ehebaldigst wieder eine Milchkuh organisiert werden. Der Hügel wurde bereits mit Setzlingen bepflanzt, damit der Erosion entgegen gewirkt werden kann – auch die Landwirtschaft wurde am Großteil des Hügels gestartet – verschiedene Associations haben als „Bezahlung“ einen kleinen Teil des Landes bekommen, um dann einen großen Teil Land gemeinsam zu bebauen und vom Ertrag 50% an das MGEC abzugeben – das übliche Vorgehen in Ruanda – wir treffen auch den Verantwortlichen Landwirtschaftsfachmann der gesamten Region und besprechen die Früchte, die angebaut werden sollen – erste Erträge sollten in den nächsten 3 Monaten da sein.

Am Abend checkten wir in einem neuen Hotel ein – sauber, klein, warmes Wasser und sogar ruhig, was in Ruhengeri eine Seltenheit ist. Der Zimmerpreis von 75 US$ ist für Ruanda günstig, in Asien würde man um diesen Preis in einem Luxushotel logieren.

Ostermontag, 13.4.09
Die Geschäfte und der Markt haben leider geschlossen, daher können wir keine Extraration für die Kinder kaufen, so beschließen wir schon vorweg, diesen Abend nicht im MGEC zu essen – wir haben ja aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise ein sehr beschränktes Budget und wir wissen, dass Justin gezwungen ist, sehr genau zu kalkulieren. Wir treffen Sara, eines unserer Kinder, die in Ruhengeri in die Schule geht und lebt, damit sie mit uns gemeinsam ins MGEC fahren kann.

Den Vormittag verbringen wir damit, die mitgebrachte Kleidung zu sortieren.
3 der Kinder schreiben gewissenhaft alles auf eine Liste, was wir mitgebracht haben. Überhaupt sehen wir sehr deutlich, das Justin seine Rolle als Manager und Chef sehr genau nimmt und wir endlich mehr in die Position der Beobachter aus dem Hintergrund und sowie Budget Ersteller zurücktreten können.

Alles wird genau registriert


Die erste Aufgabe, die wir den Kindern angesicht der Berge all der schönen Kleider und Schuhen stellen ist zu entscheiden, ob sie einen Teil davon an die Pygmäen, welche wir am nächsten Tag gemeinsam mit allen Kindern besuchen möchten, überlassen möchten. Justin erklärt genau, wer die Pygmäen sind und wie sie leben. Dieser Volksstamm ist vielen in Ruanda nicht wirklich bekannt, daher können sich die Kinder nicht sehr viel vorstellen, außer das es arme Menschen sind. Aber sie sind gerne bereit zu teilen und so suchen immer 5 Kinder gemeinsam Kleidungsstücke für morgen aus. Als nächster Punkt dürfen die Kinder für sich selbst Kleidung, Schuhe und Spielsachen aussuchen – die Reihenfolge entspricht dem Abschneiden in der Schule – wir sind überrascht, welche Kinder hier „die Nase vorne haben“, wir hätten es von einigen gar nicht erwartet.

Es bleibt noch reichlich als Reserve, obwohl wir diesmal fast zu wenig für die größeren Kinder mitgebracht haben – aber das kommt eben beim nächsten Trip. Jetzt geht es an die Einzelgespräche – die Kinder freuen sich uns ihre Zukunftspläne schildern zu können, neben Justin übersetzt uns auch James, unser Englischlehrer und einige der Kinder versuchen tapfer, gemeinsam mit ihm selbst in Englisch zu sprechen. Wir sind fasziniert – die Berufswünsche haben sich ganz deutlich geändert. Wo früher Klosterschwester, Lehrer und Pilot gesagt wurde, sind jetzt Arzt, Rechtsanwalt, Manager einer internationalen Organisation oder Gorilla Tierarzt ein Thema – Ein 16 jähriges Mädchen sagt „I want to help poor people, like you do“!

Das Mittagessen teilen wir mit schlechtem Gewissen mit den Kindern, da wir nichts zusätzlich am Markt einkaufen konnten. Aber wir haben als Osterüberraschung Osterstritzel mit Nutella eingepackt, welche wir verteilen – ein „Gemetzel“ bei den kleinen Kindern, die zu Beginn die Nutella überall kleben haben – aber nicht lange – schmeckt viel zu gut und die Finger werden sauber geleckt...

Nutella...


...und noch mehr Nutella


Die Zeit läuft uns davon – wir möchten auch noch unser übliches Gespräch mit allen Kindern gemeinsam abhalten – hier kommt üblicherweise zu Tage, was wirklich in den Kindern vorgeht und wie sie mit ihren Betreuern auskommen. Justin besteht überraschenderweise darauf, dass wir alleine mit Hilfe von Isaak, unserem Fahrer seit 3 Jahren, der für die Kinder wie ein großer Bruder ist, mit den Kindern sprechen, damit sie unbeeinflusst von ihm und den anderen Erwachsenen, die mit ihnen zusammen leben, aussprechen können was sie bewegt – wir finden das mutig und ungewöhnlich.

Schnell kommt aber der Grund für diesen Mut zutage – ALLE Kinder lieben Justin, Auntie und den Lehrer – sie sind hoch zufrieden und haben keine wirklichen Probleme in der „Familie“. Aber es sind Kinder und sie haben in den letzten Jahren an Komfort und Lebensqualität gewonnen und heuer mussten wir aufgrund der wirtschaftlichen Lage weltweit und damit des zur Verfügung stehenden Budgets erstmals kleine Schritte zurück machen und das bekommen wir von den Kindern „serviert“: Ob wir nicht öfters Fleisch haben könnten, warum es immer nur Reis und Poscho (ein Mix aus verschiedenen Mais und Kornmehlen mit Wasser gekocht) gibt und nicht öfters Süßkartoffel und normale Kartoffel. Warum einige der Kinder diesmal keine Schuhe dabei hatten (wir hatten fast nur Schuhe für die kleinen Kinder mit dabei, die großen haben ja letztes Jahr durch Vermittlung von Dr. von Beringe von Otto Versand jeder 1 oder sogar 2 Paar Sportschuhe bekommen).

Wir versuchen ihnen die Situation, in der sich Endangered und die gesamte Weltwirtschaft befindet, zu erklären – wir haben ein bestimmtes Budget, das sich leider nicht aufgrund des Bedarfs, sondern auf Grundlage dessen, was an Mitteln vorhanden ist, ergibt und wir müssen für die nächsten 2 Jahre auf der sicheren Seite sein. Aber wir haben jetzt Kaninchen und wir haben eine Landwirtschaft – es liegt an ihnen und der Gemeinschaft selber, das was Endangered zur Verfügung stellt, durch das was sie selber organisieren, zu ergänzen. Und die Kinder verstehen das Problem – es wird diskutiert und gefragt, aber sie sehen selber ein, dass sie jetzt 3mal am Tag zu Essen haben und vor 2 Jahren wenn es gut ging 1x am Tag etwas bekamen. Wir sehen das Ganze positiv – sie sollen sich ja nicht zufrieden zurücklehnen und abwarten was wir ihnen schenken – sie sollen selber ihr Leben in die Hand nehmen und versuchen etwas zu erreichen! Wir haben genügend Waisenhäuser besucht, wo die Kinder nur warten, was als nächstes an „Geschenken“ vorbeigebracht wird, wo kein Bedarf ist selber etwas zu machen, sondern wo alles durch reiche Ausländer immer verfügbar ist. Das ist nicht unser Ziel – diese Kinder sollen den Wunsch haben, etwas zu erreichen und nicht träge und abhängig von Sponsoren sein.

Der Tag ist um und bevor es Abendessen gibt, verabschieden wir uns und vereinbaren, uns am nächsten Tag in Ruhengeri um 9:00 zu treffen  - 3 Busse werden die Kinder abholen!

Dienstag 14.4.09
Sie sind fast pünktlich – wir hören die Busse mit den Kindern bevor wir sie sehen – denn sie singen laut und gar nicht falsch. Zuerst müssen einmal alle auf die Toilette, was vom Hotel ohne Kommentar akzeptiert wird – dauert aber bei 50 Kindern und 2 Toiletten mit Fließwasser auch 30 Minuten. Dann geht es zum Headoffice von ORTPN – der Tourismusbehörde, die für die Gorillas verantwortlich ist und die auch das Basislager für das Gorilla Tracking ist. Jeanviere, mit dem wir schon 2007 gemeinsam den Kurzfilm für ORTPN gemacht haben, begrüßt uns und hält den Kindern einen 30-minutigen Vortrag über das Land, die Gorilla und Artenschutz.

Spezialvortrag beim ORTPN Office


Dann geht es gemeinsam zu den Pygmäen...

Auch hier nimmt Justin seinen Part als Manager sehr gut wahr und stellt unsere Familie den Vetretern des Dorfes und umgekehrt vor. Anstelle den Pygmäen einfach die Kleidung zu übergeben, sagt er den Kindern, sie sollen die Kleidungsstücke einzeln an die Kinder verteilen. Es ist ergreifen und berührend – und nach der Verteilung singen sie noch gemeinsam. An diesem Abend nimmt uns Sara zur Seite, um noch mal von ihr aus das  Thema Pygmäen anzusprechen: „I did not know that some people can not wash their clothes, because they only have one set. I am sorry that we did ask for an other pair of shoes yesterday, they don´t have any shoes at all!“

Begegnung mit den Pygmäen




Von den Pygmäen geht es zu dem Ort, den ORTPN für die nächste (die 4.) von Endangered gesponserte Wasserzisterne ausgesucht hat – die Busse hatten einige Problem auf der „Naturstraße“, aber nach 45 Minuten erreichen wir eine Schule – 4 500 Menschen leben dort und während der Trockenzeit gibt es einfach kein Wasser – schwer zu glauben, was bis jetzt gemacht wurde? Auch das ist für die Kinder neu – bisher haben sie ja nie miterlebt, was Endangered außer ihnen zu helfen sonst noch in Ruanda macht. Ansprachen und der übliche gemeinsame Start mit den Repräsentanten des Dorfes – etwas ganz neues für die Kinder. Nun ist es an der Zeit, ein wenig zu rasten – wir fahren gemeinsam an einen der Zwillingsseen zum Picknick. Wir hatten ehrlich gesagt ein wenig Angst um die Kleinen, da sie vorher noch nie an einem Gewässer waren, aber Luise meinte nur: kein Problem - und das war es auch nicht - die Kinder gehorchen wirklich auf jede Andeutung von ihr und gehen nie in gefährliche Nähe des Wassers. Dafür machten die größeren Kinder kurze Ausfahrten mit bereitgestellten Booten – alles gut organisiert, sogar mit Schwimmwesten.

Die 1 Bootsfahrt im Leben!


Die Entspannung tut gut, aber Justin schlägt vor, die Zeit und die Busse zu nutzen und noch an die nahe gelegene Ugandische Grenze zu fahren – wir sind einverstanden – er sollte ja den Kindern etwas von ihrem Land zeigen und er tut es mit mehr Eifer als wir je dachten. Natürlich ist es eine Sensation für die Kinder, mit einem Fuß in Uganda zu stehen, mit dem anderen in Ruanda oder kurz über die Grenze ins Niemandsland zu hüpfen, was auch von den Grenzbeamten kommentarlos übergangen wurde. Justin erklärt, an welche Länder Ruanda angrenzt und spickt seine Erklärungen mit Fragen, die von den Kindern wie in der Schule nach Aufzeigen beantwortet werden.

Jetzt geht es zurück für die Kinder direkt ins MGEC, für uns mit einen Zwischenstop in Ruhengeri, wobei wir heute die Gelegenheit nicht auslassen wollen, einige Extrarationen (Fleisch und Kartoffel) für die Kinder zu kaufen. Die Preise sind aber seit September wirklich um 40% (Kartoffel 120 RFr anstelle 80 RFr/kg (1 € = 748 RFr)) bis 100% /Fleich 2000 RFr anstelle von 1000 RFr) gestiegen.

Zurück im MGEC installieren wie einen gesponserten Laptop (Vielen Dank Fam. Dr. Klem) um Internetverbindung und Skype verfügbar zu haben. Die Verbindung ist schlecht und oft nicht vorhanden, aber wir können doch mit einigen Freunden Kontakt aufnehmen und die Kinder lernen sehr schnell den Gebrauch des Computers. Für sie ist es der Eintritt in eine neue Welt, plötzlich mit anderen Menschen über den Computer sprechen und schreiben zu können. Und die Emotionen auf beiden Seiten der Computerverbindung sind für alle greifbar.

SKYPE


Mittwoch 15.4.09
Auch heute haben wir wieder ein dichtes Programm in Rwaza. Zuerst noch ein wenig einkaufen – heute sollen sich die Kinder im Rahmen einer „Dancing Competition“ 4 anderen Tanzgruppen der umgebenden Schulen stellen – wir haben Preise in Form von Heften und Schreibmaterialien zur Verfügung gestellt – hier in Rwaza sind das Wertgegenstände! Wir laden die Gemeinde und Gemeindevertreter in das MGEC ein – wie hier üblich bedeutet das, dass wir 200 Gäste haben – also kleine Erfrischungen werden bereitgestellt sowie Fruchtsaft – im MGEC herrscht strenges Alkohohl und Rauchverbot – und am Abend kommt unser Partner Father Bonaventura mit den 12 Kindern des Caritas Waisenhauses zum Abendessen auf Besuch – daher auch Fleisch und Kartoffel, welches wir außerhalb von Justins Budget beisteuern können.

Um 10:00 haben wir einen Termin im Rwaza health Center – die Firma Haslauer, schon seit vielen Jahren unsere Ansprechpartner und Betreuer im veterinärmedizinischen Bereich, haben Endangered ein Ultraschallgerät für Herz und Bauch zur Verfügung gestellt – nochmals VIELEN DANK!!! Das ist für Rwaza eine Sensation – hier werden zwar einige 100 000 Menschen versorgt, ein Arzt kommt wöchentlich vorbei, aber die „medizinischen“ Assistenten machen hier die meiste Versorgung und so werden Sie von Fr. Mag. Claudia Hochleithner in die Handhabung des Gerätes und der Sonden eingeführt. Da wir auch reichlich Ultraschallgel zu Verfügung gestellt bekommen haben, steht einer häufigen Anwendung nichts mehr im Wege – und die Begeisterung und das Interesse ist groß!

Ultraschall




Der Leiter des Health Centers freut sich entsprechend und bietet unseren Kindern, die ja nur wenige Minuten entfernt leben, jederzeit Unterstützung an. Wir übergeben auch noch Blutzuckermessgeräte, die uns von Frau Gastager (VIELEN DANK!!!!) zur Verfügung gestellt wurden – diese Art Instrumente sind natürlich bekannt, wenn auch in Rwaza nicht vorhanden – die Freude ist entsprechend groß! Zurück im MGEC heißt es herrichten für den Tanzwettbewerb. Justin hat alles bestens organisiert – 4 Gruppen aus der Umgebung – gegen 2 Gruppen aus dem MGEC – unsere Kinder haben sich in Große und Kleine geteilt. Kurz vor Beginn kommt auch Alfred, der Leiter von SOS Kinderdorf Ruanda auf Besuch – Justin und er sind seit langem bekannt, ohne zu wissen, das beide ähnliche Projekte betreuen. Alfred ist von der Effektivität unseres Hauses begeistert und bescheinigt uns, das er selten gesehen hat, dass mit sowenig Personal so viele Kinder vor allem so gut betreut werden! Das Lob freut uns, rettet Alfred jedoch nicht davor, sofort als einer der 4 Preisrichter verpflichtet zu werden. Neben dem Verantwortlichen für die Landwirtschaft im Bezirk Rwaza laden wir noch 2 Vertreter der Gemeinde als Juroren ein.

Für uns ist die Veranstaltung eine Sensation – Afrikanische Tänze sind schon faszinierend genug, aber wenn sich 6 Gruppen von Jugendlichen in Tanz und Gesang gegenseitig zu übertrumpfen versuchen, ist das ein unbeschreibliches Erlebnis. Das Ergebnis ist für das MGEC nicht so begeisternd  - nur Platz 3 ex aequo für die Kleinen und die Großen! Aber die Entscheidungen waren sehr eng – von 20 möglichen Punkten lagen die 6 Gruppen zwischen 15 und 18 Punkten. Die Kinder sind enttäuscht, geben aber zu, dass sie, seit Sara die Tanzgruppe wegen der Schule nicht mehr leitet, auch nicht viel an ihrer Performance gearbeitet haben. Wir sind zufrieden – die Kinder sehen, dass sie nicht gewinnen können, wenn sie nicht trainieren und dass es so etwas wie einen Heimvorteil oder Hilfe von unserer Seite bei diesen Aktivitäten nie geben wird – ganz im Gegenteil.

Dancing Stars


Die Kinder filmen mit


Die Stimmung ist aber überwältigend, das Tanzen und Singen geht noch lange nach Ende der Veranstaltung weiter, besonders von der Siegergruppe werden einige Stücke noch zum Besten gegeben.

Um 19:30 kommt Father Bonaventure mit den „Caritas Waisenkindern“. Geplant ist, dass auch diese Kinder mit Ende 2009 oder Anfang 2010 ins MGEC ziehen sollen. Da wir diese Einladung jedes Mal, wenn wir vor Ort sind, aussprechen, sind die Kinder nicht mehr so schüchtern und sie freuen sich schon auf das allgemein bekannte gute Essen unserer Köchin Jeanne. Zur Feier des Tages gibt es für jedes Kind eine Flasche Softdrink (Fanta oder Cola). Father Bonaventure erzählt uns, dass sie die Auswirkungen der Economic crysis bereits deutlich zu spüren bekommen – wer nicht?

Spät kommen wir nach Hause, jetzt geht es ans Packen – die 15 der 18 Taschen müssen verpackt werden - 3 lassen wir auf Wunsch zurück, 1 für das MGEC zum Wegpacken der überzähligen Kinderbekleidung und 2 für unsere beiden Studentinnen, die ja jetzt nach Gisenji auf die Universität fahren und eben „Reisetaschen“ benötigen, und uns baten ihnen dahingehend zu helfen, und einige neu gekaufte Schnitzereien müssen ebenfalls sicher verwahrt werden.

Donnerstag 16.4.09
Noch ein paar notwendige, außertürliche Dinge, wie einen neuen großen Topf oder eine Passiermaschine, kaufen wir am Markt und dann treffen wir Anaclet, der nach dem von Andy Lee Lang finanzierten Kurs in Jersey eine Spitzenposition innerhalb der Ranger bekommen hat. Er bedankt sich nochmals überschwänglich und wir besprechen die Möglichkeit eines neuen Projektes, ein Buch in Kinruandese und Englisch über Arten-, Umwelt und Naturschutz. Er freut sich auf eine solche Herausforderung und Greg verspricht, entsprechende Druckereien zu suchen.

Noch einmal fahren wir ins MGEC. Am Vortag haben wir mit Justin und dem Landwirtschaftsspezialisten über die Möglichkeit von zusätzlichen Haustieren (neben Kaninchen Hühner und ein Schwein) gesprochen. Da würden wir aber eine Stallung benötigen, und der Hügel neben dem Gemeinschaftshaus müsste dazu etwas eingeebnet werden. Wir staunen nicht schlecht, 2 Helfer tragen bereits den Hügel neben den Kaninchenstallungen ab – dem Landwirtschaftsbetrieb sind wir so  sehr schnell für Afrikanische Verhältnisse wieder ein Stück näher gekommen! Die Kinder benützen den Computer schon sehr gut und schauen sich gemeinsam die mitgebrachten Foto-CD´s der letzten Ruandreisen an. Vor dem Mittagessen heißt es für uns wieder einmal von den Kindern und unseren Mitarbeitern Abschiednehmen. Die letzten Briefe für die Pateneltern werden uns anvertraut und wir werden gebeten, alle Pateneltern mit ihren Familien und alle Freunde in Österreich und dem Ausland zu grüßen. Und wir und die Freunde vom MGEC sollen bald wieder nach Ruanda auf Besuch kommen! Mit Isaak geht es nach Kigali zu einem kurzen Treffen mit Jane von ORTPN. Wir informieren über unsere Aktivitäten seit dem letzten Zusammentreffen mit ihr und werden wieder zur Gorilla Naming Ceremony im Juni eingeladen. Leider werden wir es bis zum Juni 2009 nicht mehr schaffen, so kurzfristig nach Ruanda zurückzukommen, aber wir merken den Termin für 2010 vor.

Jetzt treffen wir noch Alfred vom SOS Kinderdorf und er zeigt uns das Dorf in Kigali. Hier leben viel mehr Kinder und jeweils 10 Kinder haben eine Mami. Wir vereinbaren die Möglichkeit einer Zusammenarbeit, von der Endangered sicher profitieren kann. Unser Ziel ist es aber weiter, den Kindern, die uns anvertraut sind, nicht nur ein Leben als Erwachsene in Ruanda zu ermöglichen, sondern Ihnen auch die Faszination einer gesunden Natur und die Notwendigkeit, diese zu schützen nahezubringen.

Wir glauben nach den letzten intensiven Tagen zusammen mit allen unseren Kindern, dass uns das bereits nach sehr kurzer Zeit gelungen ist!

Claudia Hochleithner mit einem der Kinder

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