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Eine ereignisreiche Woche in Ruanda (Juni 2007)
Von der Reise mit den Kindern zur Grundsteinlegung und dem ersten Österreichischen Berggorilla.

Wieder sind 8 Tage Ruanda vorbei und wie immer war die Zeit zu kurz und die Ereignisse überwältigend. Obwohl wir diesmal aus Zeitgründen auf ein Gorillatracking verzichtet haben, können wir über einen Mangel an Action nicht klagen.

Ausflug nach Akagera mit den Kindern von Rwaza:

Wir hatten den Kindern von Rwaza nach unserem letzten Besuch versprochen, sie in den Steppennationalpark Akagera einzuladen. Durch eine zweckgebundene Spende von SAF - der Firma von Herrn Dr. Beringe über 500€ konnten wir einen entsprechend großen Bus für 28 Kinder sowie unseren Freund und Führer Frances von ORTPN, der sich bereit erklärte, die Kinder zu begleiten, ihnen Artenschutz näher zu bringen und ihre Fragen zu beantworten. Am Sonntag früh wurden wir daher schon um 8:00 von einem Bus voll mit Kindern vom Hotel abgeholt. Wir können nur empfehlen, einmal eine Reise mit einigen afrikanischen Kindern zu machen - für uns war es ein einzigartiges Erlebnis, dass sich mit nichts bisherigem vergleichen lässt!

Am Abend leisteten wir uns den Luxus, die Kinder in das Hotelrestaurant einzuladen - diese Kinder haben noch nie außerhalb des Waisenhauses gegessen, und Messer und Gaben benutzen sie bisher nicht. Wir können Euch nur berichten, wie stolz wir auf unsere Kinder waren - es wurde mit Ruhe und Stil gegessen und es ist keinem der anwesenden Amerikanern aufgefallen, dass das eine absolute Premiere für diese Kinder war. Aufgefallen sind nur 2 amerikanische Kinder, die etwas das gleiche Alter wie unsere jüngsten hatten und lärmende immer wieder durch das Lokal gelaufen sind….
Die Nacht verbrachten wir in einem Guest House, wo die Kinder erstmals ausreichend Wasser zur Verfügung hatten, was sich in entsprechendem "Gepritschel" äußerte. Den Vormittag verbrachten wir am Spielplatz des Guest Houses und auch da konnten wir beobachten, wie unsere Kinder erstmals Hutschen und Rutschen ausprobierten, wobei kein Unterschied zwischen den 8-10 jährigen und den 16-18 jährigen war.

Nach der Rückfahrt luden wir die Kinder in Kigali noch auf eine Pizza ein und dann trennten wir uns vom Großteil der Kinder, die zurück nach Rwaza fuhren, wohingegen wir zusammen mit Marie Claire und 2 Mädchen noch 2 Waisenhäuser besuchen wollten. Der Grund dafür war, um uns organisatorische Anleitungen zu holen und den Kindern die Möglichkeit zu geben, mit anderen Waisenkindern Erfahrungen auszutauschen. Diese Möglichkeit wurde von den Mädchen - Sara und Emma - mit großem Eifer dankbar angenommen.
Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Hotel in Kigali und die beiden Mädchen, die sich ein Zimmer teilten, hatten erstmals in Ihrem Leben einen Fernseher zur Verfügung, was dem Schlafen natürlich entgegen stand.

Dienstag

Am nächsten Morgen hatten wir einen Termin bei ORTPN, um der Generaldirektorin Rosette unsere Präsentation, die wir für den Galaabend vorbereitet hatten, vorzustellen. Die Mädchen und Marie Claire machten in der Zwischenzeit eine Stadtrundfahrt. Die Präsentation verlief erfolgreich und ORTPN bedankte sich wieder für unsere fortwährende Unterstützung. Um die Mittagszeit fuhren wir zurück nach Rwaza, wo wir diesmal vom Abt eingeladen wurden, in seiner Abtei zu schlafen, was wir gerne annahmen, da wir so näher bei den Kindern sein konnten. Den Abend verbrachten wir bei den Kindern, um nochmals mit Ihnen die letzten beiden Tage zu verarbeiten.

Mittwoch

Für diesen Abend haben wir gemeinsam mit dem Abt Boneventure ein Abendessen für alle unserer Kinder sowie mit 13 Kindern eines weiteren Waisenhauses des Klosters vorbereitet.

Die 2. Wasserzisterne von ENDANGERED - nach 2 Monaten fertig
Die 2. Wasserzisterne von ENDANGERED - nach 2 Monaten fertig

Da am Mittwoch Vormittag immer Gerichtstag ist und damit die Märkte geschlossen sind, nutzten wir die Zeit unsere beiden erbauten Wasserzisternen zu besichtigen. Obwohl wir überraschend kamen, wurden wir freudig empfangen und konnten uns von der baulichen Qualität der beiden Zisternen überzeugen.

UNSER GRÖßTER ERFOLG:

Auf der Fahrt zur Zisterne erzählte uns unser Fahrer Isaac, der uns schon einige Reisen begleitete, dass er aufgrund der Erlebnisse mit uns und den Kindern von Rwaza, gemeinsam mit seinem Manchester United Fan Club das Geld, das sie eigentlich für eine Feier zur Ehren des Meistertitels geplant war, mit seinen Freunden für Essen und Spielsachen für ein Waisenhaus bei Kigali verwendet hatten und alle seine Fußballfreunde total begeistert waren. Für uns war das das erste Mal, dass wir ein derartiges Feedback eines Ruandesen bekommen hatten und dass es uns gelungen war, die Einstellung der Bevölkerung zu "Ihren Kindern" zu verändern!

Den Nachmittag verbrachten wir gemeinsam mit dem Abt zum Planen des neuen Waisenhauses. Die angefertigten Pläne waren viel versprechend und wir vereinbarten die Grundsteinlegung für den 29.6.2007 um 12:00. Nach gemeinsamem Kochen mit einigen der älteren Kindern fanden sich zum Abend hin unsere ganzen Kinder im Klostergarten ein und spielten mit mitgebrachten Luftballons.

UNSER GRÖSSTER SCHOCK!

Obwohl wir von der Genozid Problematik wussten und immer wieder von Marie Claire die Probleme geschildert bekommen hatten, hatten wir persönlich noch nie irgendwelche Probleme bemerkt - bis jetzt! Wie sich später herausstellte, hatten sich einige Kinder des Dorfes einen Film über den Genozid angesehen und das bewirkte, dass es plötzlich zu panikartigen Angstzuständen kam. Die etwa 16-18 jährigen Kinder im Dorf fingen plötzlich zu schreien und panisch zu laufen an und scheinbar stachelte ein Kind das nächste auf. Einige unserer Kinder halfen, die panischen Kinder zu beruhigen und das ganze beruhigte sich und wir konnten unser Fest beginnen, bis plötzlich auch eines unserer Mädchen zu schreien begann und wild um sich Schlug, in der Angst, jeden Moment ermordet zu werden. Auch dieses Mädchen mußte von einigen anderen Kindern gehalten und beruhigt werden, es fing aber sofort wieder zu schreien an, wenn sich jemand Fremder näherte. So sehr wir über diese Ereignisse schockiert waren, so wenig schien es Marie Claire oder die restlichen Kinder aufzuregen. Laut Marie Claire seien das eben die Probleme der "Genozid Kinder" und sie alle versuchten eben am besten damit fertig zu werden. Psychologische Hilfe von Seiten der Regierung gebe es keine, dazu sei die Zahl der Kinder auch bei weitem zu groß.

Donnerstag

Wir möchten trotz der freundlichen Einladung der Kirche noch ein neues Hotel in Ruhengeri testen und verlassen daher unser Gästezimmer. Nach einigen Erledigen in Ruhengeri verbringen wir noch die Mittagszeit beim gemeinsamen Essen mit Abt Boneventure im Kloster und besprechen noch die letzten Details der morgigen Grundsteinlegung. Den Nachmittag verbringen wir wieder mit den Kinder - endlich haben wir Zeit, ausgiebig mit ihnen zu spielen und uns mit jedem der Kinder ein wenig intensiver zu beschäftigen. Die Köchin im Waisenhaus, ein 18 jähriges Mädchen aus Gisenji, wird immer besser - auch diesmal bekommen wir ein afrikanisches Essen, das seinesgleichen sucht. Natürlich laden wir die Kinder, wenn wir da, sind zu extra Fleisch ein und heute Abend kocht Marie Claire mit unserer Köchin Pasta, da die Kinder wegen des Wassermangels normal keine Nudeln bekommen.

GRUNDSTEINLEGUNG

Grundsteinlegung M. Hochleithner und Boneventure
Grundsteinlegung M. Hochleithner und Boneventure

Wir treffen den Abt um 10:00 beim Ziegelwerk, nachdem wir 7 Kisten Softdrinks für die Gäste kaufen, von denen der Abt 200-250 erwartet, er zeigt uns die Ziegel und legt selbst Hand bei der Produktion an. Dann geht es zum Kloster um die letzten Vorbereitungen zu kontrollieren. Die Kirche stellt uns den gesamten Hügel zu Verfügung inklusive eines kleinen Eukalyptuswaldes, um den Kindern ausreichend Holz zu gewährleisten, dafür versprechen wir nicht nur ein Waisenhaus, sondern auch ein Education Center für die Gemeinde und eine Bibliothek zubauen und zu betreiben. Als es auf 12 Uhr zugeht wird offensichtlich, dass unsere 7 Kisten Softdrinks bei weitem nicht ausreichen werden.
Grundsteinlegung Rwaza Der ganze Hügel füllt sich mit Menschen und eine Tanzgruppe singt und tanzt. Unter den Ehrengästen ist der Vizebürgermeister der gesamten Provinz Musanze sowie regionale Politiker der Gemeinde sowie der regionale Leiter der Tourismusbehörde ORTPN.

Nach einer kurzen Absprache und Vorstellung der Ehrengäste, geht es zum Platz für den Grundstein, mittlerweile sind etwa 4000 Menschen auf dem Hügel. Mit unseren Kindern legen wir alle gemeinsam unter dem Jubel der tausenden Menschen die ersten Steine der neuen Gebäude.

Im Anschluß daran geht es zu einem Tisch, an dem die Pläne und die von uns vorbereiteten Verträge bereitliegen. Es folgen einige Ansprachen über das Projekt und unsere gemeinsamen Ziele, immer wieder werden die Reden durch Tanz und Gesangseinlagen unterbrochen und aufgelockert. Die von uns vorgeschlagenen Verträge werden 1:1 übernommen und öffentlich unterzeichnet und den Zusehern auch noch teilweise übersetzt. Zu unserem großen Erstaunen übernimmt die 14-jährige Sarah, eines unserer Mädchen, das Mikrofon und macht ebenfalls eine Ansprache, in der sie sich im Namen der Kinder bei uns und der Kirche bedankt - eine Leistung vor 4000 Menschen!

Grundsteinlegung Rwaza Nachdem der offizielle Teil vorbei ist und der Großteil der Menschen gegangen ist, werden die Softdrinks serviert und es folgen weitere Tänze. Den Nachmittag verbring Claudia bei den Kindern und ich bei einer Besprechung in Ruhengeri, wo neue Möglichkeiten der direkten Unterstützung der Bevölkerung besprochen werden. Auch das heutige Abendessen unserer Köchin enttäuscht uns nicht, und nachdem wir den Kindern durch Marie Claire noch einmal die Veränderungen, die auf sie zukommen erklärten um jegliche Verunsicherung auf jeden Fall auszuräumen, kam der traurige Moment wo wir uns wieder einmal für längere Zeit von unseren Kindern verabschieden mussten.

DIE ÜBERRASCHUNG

Umurage - der österreichische Gorilla
Umurage - der österreichische Gorilla.

Wir sind dieses Jahr als Ehrengäste eingeladen worden, an der Gorilla Naming Ceremony - Kwita Izina - teilzunehmen. Das bedeutet, dass wir im Festzelt der Veranstaltung folgen können, mitten zwischen den anderen Ehrengästen aus Politik, Industrie und in diesem Jahr auch Film, da als besonderer Ehrengast der Hollywoodstar Natalie Portman eingeladen wurde. Bei diesem Fest werden die Gorillas, die im vergangenen Jahr geboren wurden, nach ruandesischer Tradition getauft. Wir fahren schon sehr früh nach Kinigi, da auch der Präsident daran teilnehmen wird und es bei seiner Anreise sicher zu größeren Verkehrsproblemen kommen wird. Im Gorillas Nest, auf dessen Golfplatz der Festakt stattfinden soll, trinken wir noch einen Tee und Treffen Rosette, die Generaldirektorin von ORTPN und damit die Veranstalterin.
Umurage - der österreichische Gorilla Sie begrüßt uns freudig und fragt, ob wir bereits auf unsere Aufgabe vorbereitet wurden. Das erstaunt uns jetzt ein wenig und als sie uns erklärt, dass wir einen Gorilla taufen werden, sind wir mehr als gerührt. Bisher wurden gesamt erst 47 Gorillas getauft wobei als Paten Firmen wie Macy´s oder Organisationen wie Animal Planet oder Botschafter ausgezeichnet wurden. Auch in diesem Jahr ist die Liste der Paten wie ein Who is Who, so tauft Natalie Portman, der Manager des so tragisch ums Leben gekommenen Krokodile Hunter Steve Irwin "seinen Gorilla" im Gedenken an Steve oder der Artenschützer Jack Hanna oder die Leiterin des Senders Discovery Chanell. Von den 23 Paten werden 5 persönlich vorgestellt und wieder gibt uns Rosette die Ehre und stellt das Ehepaar Claudia und Manfred, die Ruanda schon sehr lange unterstützen, zwar zuerst als Australier vor, bessert sich aber dann sofort auf Österreich aus, was dazu führt, dass uns jetzt wirklich jeder kennt.

M. Hochleithner - Gorilla Naming Ansprache
M. Hochleithner - Gorilla Naming Ansprache

Da nur jeweils eine Person die feierliche Taufe mit einer kurzen Ansprache machen darf, werde ich während einer Tanzeinlage ruandesisch gekleidet, um dann auf der Bühne vor mittlerweile etwa 10 000 Menschen und live im ruandesischen Fernsehen kurz die Rolle Ruandas im Artenschutz zu würdigen und den Namen des ersten österreichischen Berggorillas mit "Umurage" zu nennen. Umurage ist am 21.6.2006 in der Gruppe Amahoro geboren, eine Gruppe, die wir selbst schon oft besucht haben.
Umurage - der österreichische Gorilla
Bei einem Mittagessen für geladene Gäste im Festzelt spricht uns der Deutsche Botschafter an und gratuliert uns zur Taufe. Wir lernen einige Minister und weitere Botschafter kennen und die Stimmung ist entspannt, denn alle freuen sich auf den Galaabend am Kivu See in Gisenji. Da die Fahrt etwa 90 Minuten dauert und wir uns entsprechend vorbereiten müssen, brechen wir um 15:00 auf.

Im Serena Hotel hat ORTPN ein schönes Zimmer für uns bestellt - gleich gegenüber vom Hollywood Star Natalie Portman. Wir rasten noch ein wenig und um 19:00 geht es zum Cocktail Empfang. Auch Greg, unser Reiseorganisator von Amahoro Tours ist dabei und bei einem Drink plaudern wir mit unseren Bekannten von ORTPN über neue gemeinsame Projekte.
Beim Abendessen im Festzelt werden wir von afrikanischer Musik unterhalten und Rosette begrüßt die Gäste. Zur Musik wird zuerst ein Video über Gorillas des Dian Fossey Gorilla Funds gezeigt und dann die von uns produzierte Präsentation vorgeführt. Danach beginnt das Fundraising mit dem Ziel, einen Schutzzaun um den Steppenpark Akagera, den wir ja Anfang der Woche mit unseren Kindern besucht hatten, zu finanzieren. Wie wichtig es gerade in Ruanda ist, die Grenzen der Nationalparks einerseits ganz genau zu definieren, um nicht immer neue Felder in den Park eindringen zu lassen und andererseits das Migrieren von Haus- und Wildtieren in und aus dem Park zu verhindern, wurde uns bei unserem Besuch nur zu bewusst und so beschließen wir, die Arbeit von ORTPN mit 5000 US zu unterstützen um entsprechend den Vorgaben unserer Spender den Artenschutzbemühungen Ruandas helfend beizustehen.

Letzter Tag

Da wir diesmal über Nairobi und Brüssel nach Wien fliegen und der Flug nach Nairobi bereits um 14:15 geht, wird leider nichts aus Ausrasten. Um 7:00 begleichen wir unsere Hotelrechnung und reisen ab, um noch etwas Zeit in Kigali zu haben. Wir besuchen noch ein weiteres Waisenhaus in Kigali, gemeinsam mit Marie Claire, um wirklich soviel Information über das für uns doch neue Gebiet zu sammeln - schließlich haben wir die alleinige Leitung und Betreuung für derzeit 52 Kinder übernommen und möchten dieses so gut als möglich machen. Das Haus in Kigali wird nur von Mädchen zwischen 15 und 25 Jahren bewohnt, also nur Genozid Waisenkinder. Nach unseren letzten Erfahrungen können wir uns etwa vorstellen, welche Probleme hier herrschen. Alle Mädchen erhalten eine gute Ausbildung und der Wunsch an uns ist in erster Linie, die Verbindung mit gleichaltrigen in Österreich zu suchen. Da das Alter der Mädchen nicht wirklich unseren Vorstellungen von Waisenkindern entspricht, fragen wir Marie Claire, ob es in Ruanda üblich ist, dass die Kinder bis 25 Jahre bei den Eltern leben würden, was von Ihr eindeutig bejaht wurde. Weiters könnten sich die Mädchen auf diese Weise bei Panikattacken entsprechend helfen und unterstützen.
Es wird Zeit und wir müssen zum Flughafen - Abschiednehmen von unseren Freunden und dem Land, das schon langsam zu unserer zweiten Heimat wird.

Musungo Gruppe

17.2.2007

05:00: 15 Personen umfasst unsere Gruppe, die diesmal für 10 Tage nach Ruanda aufbricht. Mit knapp 120 g Extragepäck ist das Einchecken nicht so langwierig wie beim letzten Mal und Dank der Mithilfe von SN Brussels Airlines, die unser Projekt ja von Anfang an unterstützen, haben wir die Erlaubnis für dieses zusätzliche GepÄck. Über Brüssel geht es nach Kigali, wo wir am Abend pünktlich ankommen, alle Gepäcksstücke in Empfang nehmen und von Greg Bakunzi (Greg) unserem Freund, lokalen Veranstalter und Besitzer von Amahoro Tours mit 4 Jeeps begrüßt werden. Kurz darauf checken wir bereits im Hotel Mille Colline, bekannt aus dem Film Hotel Ruanda ein und sitzen bereits um 20:00 bei einem Begrüßungsdrink an der Poolbar des Hotels. In Kigali ist auch am Abend noch angenehmes mildes Klima, aber wir erfahren, dass es in den letzten Wochen sehr viel geregnet hat – wir werden ja sehen.

Manner in Rwaza
Manner in Rwaza

18.2.2007

Um 9:00 Treffpunkt in der Lobby, was nach einer entspannten Nacht und einem guten, reichhaltigen Frühstücksbuffet kein Problem darstellt. Überhaupt ist das Hotel Mille Colline mit gängigen Europäischen Spitzenhotels durchaus vergleichbar, wiewohl wir beim Essen natürlich zentralafrikanische Vorsichtsmaßnahmen gelten lassen.

Greg hat uns mit Herbert einen englischsprachigen Reiseleiter zur Seite gestellt, der die gesamte Reise mit uns verbringen soll und dieser hat der einfachheits- halber 2 Personen zum Wechseln ins Hotel gebracht. Der Kurs ist mit 1€ zu 680 France etwas schlechter als im vorigen Jahr, aber trotzdem bekommt jeder ein schönes Packet Geld ausgehändigt. Dann geht es in den Jeeps zur Stadtrundfahrt, die nach eine kurzweiligen Fahrt über die Hügel von Kigali und einem Besuch beim ehemaligen Gouverneurshaus, von dessen Garten ein wunderbarer Blick über die Stadt möglich ist, uns weiter zum Handwerksmarkt führt, wo wir uns von der Gruppe trennen, da wir einen Termin bei Jane Sebujjsho Nakayemba (Jane), der zuständigen für Tourismus Research und Developement der Tourismusbehörde ORTPN haben, wohingegen der Rest der Gruppe weiter durch die Stadt fährt und noch einen Markt besucht.

Im ORTPN Office besprechen wir gemeinsam mit Greg die bisherigen sowie die geplanten Aktivit&aunl;ten von ENDANGERED, wobei wir den Wunsch nach noch engerer Zusammenarbeit mit dieser wichtigsten Behörde für Tourismus und insbesondere dem Nationalpark und damit den Berggorillas betonen. Bisher hatten wir ja schon mit Justin, dem Leiter des Nationalparks vor Ort in Ruhengeri eng zusammen gearbeitet und ORTPN bei den Projekten, wie zum Beispiel der ersten Wasserzisterne, immer mit einbezogen. Jane zeigt sich begeistert und möchte uns im Laufe dieser Reise noch unbedingt mit dem Direktor von ORTPN zusammen bringen. Eine engere und intensivere Zusammenarbeit von ENDANGERED und ORTPN scheint im beiderseitigen Interesse zu liegen und wir freuen uns auf ein weiteres Treffen. Wir laden Jane zum Mittagessen ins Hotel Mille Colline ein, wo dann unsere Gruppe wieder vereint ist. Um 14:00 brechen wir gemütlich nach Ruhengeri auf. Wieder erstreckt sich die Fahrt, die in 90 Minuten möglich ist, über 3 Stunden, aber mehrer Fotostopps bei Bienenhäusern und Aussichtspunkten machen die Fahrt kurzweilig. Im Hotel Muhabura in Ruhengeri machen wir eine Kaffeepause und treffen wir Marie Claire, die ruanderischen Angestellte von Endangered, die für uns die lokale Verwaltung und den Einkauf der Lebensmittel im Waisenhaus Rwaza macht. Die meisten der Gruppe kennen Marie Claire vom e.mail Verkehr und so ist die Freude über das persönliche Kennen lernen natürlich sehr groß. Wir laden Marie Claire zum Abendessen in unser Hotel im Gorillas Nest ein, und brechen zur Fahrt nach Kinigi auf. Die 12 Kilometer waren vor 1 Jahr noch eine Fahrt von 1 Stunde, aber auf der neuen Straße geht es in 20 Minuten. Im Gorillas Nest werden wir als alte Bekannte freudig begrüßt und beziehen unsere Zimmer. Obwohl der Tag durchwegs sonnig war, ist es nach Einbruch der Dunkelheit, die um etwa 18:30, wie am Äquator üblich fast schlagartig eintritt, empfindlich kalt, so dass Hemd, Pullover und Jacke im fensterlosen Restaurant trotz mehrere Feuerstellen notwendig sind. Das Essen ist reichhaltig und für ruandische Verhältnisse recht gut und würzig und wir verbringen gemeinsam mit Marie Claire einen gemütlichen 2. Abend in Ruanda.

Manner in Rwaza
Kwitonda Gruppe

19.2.2007

Da wir um 6:30 zur ORTPN Zentrale abfahren müssen, ist um 6:00 Frühstück angesagt. Es ist noch dunkel und erst ab 5:45 werden die Umrisse der umgebenden Eukalytusbäume langsam sichtbar. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig mit verschiedenem Obst und frisch gemachten Eivariationen und pünktlich sitzen wir in unseren Jeeps und es geht zum Headquater. Der Platz ist voll mit nervösen Touristen, denn die Spannung vor dem Trecking ist immer gegeben. Abseits stehen die Guides bei ihrer Morgenbesprechung und heute ist sogar der Leiter des Parks, Justin, anwesend. Als er uns erkennt werden wir sogleich freudig begrüßt und auch Francis, unser beliebter Guide, freut sich uns wieder zu sehen. Da wir 15 Personen sind, bitten wir Justin uns auf 2 Gruppen zu 8 und 7 Personen aufzuteilen, wobei wir eine nahe Gruppe bevorzugen, da wir gleich nach dem Gorillatrecking gemeinsam mit Justin einen möglichen Platz für ein Robert von Beringe Memorial auskundschaften wollen. Wir bekommen die Gruppe 13 – noch von Dian Fossey so bezeichnet, und die verbliebenen 7 Mitreisenden die Gruppe Amahoro.

Nach einer Einführung über Berggorillas und die Mitglieder der Familie von Gruppe 13 geht es mit den Jeeps über richtige afrikanische Sand- und Steinstraßen zu einer Parkgelegenheit, wo wir unsere Porter treffen, die uns mit der Ausrüstung helfen. Bei einer nahen Gruppe ist das Tragen der Rucksäcke natürlich kein Problem, aber das ist eine Gelegenheit für die lokale Bevölkerung, mit den Touristen durch Serviceleistung ein wenig Geld zu verdienen und für uns sind die üblichen 3000 France (4,4€) keine wirkliche Belastung.

Der Weg zur Parkgrenze, die mit einer mittlerweile durchgängigen Steinmauer gekennzeichnet ist, geht vorbei an Hütten und Feldern und gibt uns Gelegenheit, ein wenig von der Lebensweise in Ruanda kennen zu lernen. Natürlich sind wir für die vielen Kinder noch viel interessanter. Bei der Parkgrenze gibt es eine weitere Einführung über richtiges Verhalten im Nationalpark und dann betreten wir den Regenwald des Park de Volcanos. Wir wandern noch etwa 45 Minuten bis wir die Trecker erreichen, die schon vorab die Spuren unserer Gorillagruppe ausfindig gemacht haben, nehmen unsere Kameras und lassen den Rest zurück, um nun 1 Stunde mit den Berggorillas verbringen dürfen. Es ist immer wieder aufs Neue ein Erlebnis, die Verhaltensweisen einer Gorillafamilie beobachten zu können. Diesmal kommen wir scheinbar gerade in der Ruhepause zur Familie, denn der Silberrücken liegt gemütlich im Bambus und einige Halbwüchsige und einige der Weibchen liegen teilweise auf und an ihn gelehnt. Selten ein so einträchtiges Bild. Natürlich fangen die Jungtiere immer wieder zu Spielen an, kommen dann auch einige Male bedeutend näher als die vorgeschriebenen 7 Meter und nach etwa 30 Minuten ist die Pause vorbei und die Gruppe bricht langsam auf. Das bedeutet einerseits, dass wir den Silberrücken in voller Größe bewundern können, und die ist beeindruckend, sondern auch, dass wir jetzt gemeinsam mit der Gruppe noch einige Zeit durch den Bambuswald ziehen, immer wieder anhalten, wenn einzelne Gorillas etwas zu fressen finden und sich gemütlich drüber her machen. Dass die Stunde wie im Flug vergeht, versteht sich leider von selbst und das bedeutet uns von den Mitgliedern der Gruppe 13 zu verabschieden und den Rückweg anzutreten. Der Weg ist natürlich eine eigene Attraktion und jetzt, wenn die Spannung der Begegnung vorbei ist, kann man diese Eindrücke noch besser genießen. Bei den Jeeps angekommen haben wir jetzt ein wenig Zeit im Auto zu entspannen, denn für uns geht es sofort zum Headquater, um mit Justin den geplanten Platz am Fuße des Sabinyo zu besichtigen. Die gesamte Gruppe schließt sich uns an, was für alle aber natürlich bedeutet: kein Mittagessen. Es geht jetzt einen anderen, keinesfalls besseren Weg zu einer anderen Parkgelegenheit. Die Träger bieten an uns wieder zu treffen und wieder Obsorge für unsere Fotoausrüstungen und andere Rucksäcke zu tragen. Obwohl der neue Parkplatz weit entfernt scheint, sind die Träger lange vor uns bereits dort und erwarten uns schon lachend. Diesmal geht es 1 Stunde relativ steil über die Felder zur Parkgrenze. Das Wetter ist heute herrlich. Keine Wolke am Himmel und leichter Wind machen es angenehm, nur vergessen wir, dass wir am Äquator und nur knapp unter 3000m Seehöhe sind, sodaß sich einige Gesichter und Hände im Laufe des Tages rot einfärben. Justin hat einen Platz an der Parkgrenze gefunden, der für unser gemeinsames Projekt perfekt erscheint. Hier soll ein Haus entstehen, in dem einerseits die Geschichte der wissenschaftlichen Entdeckung des ersten Berggorillas durch Robert von Beringe dargestellt wird und auch ein wenig über die damalige Zeit, sowie die Art und Weise, wie damals aber auch heute noch Spezies wissenschaftlich zu beschreiben sind, und auch einen Einblick in die Vegetation des Nationalparks geben soll. Das Dorf an der Grenze soll mit eingebunden werden und bei von ORTPN organisierten Touren sollen die Gäste die Möglichkeit haben, Häuser zu besichtigen, beim Brotbacken zuzusehen oder Bananenbier verkosten.

Wieder zurück bei den Jeeps geht es für einen Teil der Gruppe endlich zum Entspannen ins Gorillas Nest, wohingegen wir noch nach Ruhengeri fahren, um den Leiter des Tierärztlichen Projektes, Mike Cranfield aus den USA zu treffen, der sich derzeit gerade in Ruanda aufhält.

Wir besprechen die weitere Kooperation, die sich mehr auf eine Aus- und Weiterbildung der lokalen, ruandischen Tierärzte konzentrieren soll, wobei die Versorgung mit benötigten Medikamenten weiter beibehalten wird. Wir besichtigen auch das neue Haus, das durch den Wechsel der amerikanischen Tierärzte scheinbar notwendig wurde.

Bei einem kurzen Stopp in unserem mittlerweile „Stammlokal“ Murabura treffen wir noch den Gouverneur der nördlichen Region, Celestin , der uns freudig begrüßt und unsere Gruppe für Mittwoch zu einem Treffen einlädt, dann geht es, bereits bei Dunkelheit, zurück zum Gorillas Nest, wo wir bei einem gemeinsamen Abendessen die Eindrücke des ersten Gorillatreckings austauschen.

19.2.2007

Der gleiche Morgenablauf – nur gibt es heute keine Gorillas, sondern den Aufstieg zu dem Platz an dem Dian Fossey lebte, ihre „Gorillas im Nebel“ erlebte und schlussendlich auch getötet und begraben wurde – Karisoke. Zwei aus unserer Gruppe möchten es noch intensiver genießen und machen den Aufstieg zum Kratersee des Bisoke auf über 3500 Meter.

Am Parkplatz erwarten uns schon die Kinder, um Zeichnungen von Gorillas um 100Fr zu verkaufen – einige sind sehr gut und wir unterstützen diese Auseinandersetzung mit ihrer Natur, denn es ist zu bedenken, dass diese Kinder die Gorillas nie sehen, da das Betreten des Parks ohne Genehmigung ja verboten ist.

Es ist wieder ein herrlicher Tag und wir haben teilweise schon aus Österreich Schmankerl für ein gutes Picknick mitgebracht. Mit Erreichen der Parkgrenze schwitzen und Schnaufen schon einige von uns, nur diesmal sind wir im Bezug auf die Sonne gewappnet und alle sind mit hohem Schutzfaktor eingecremt. Frances ist wie so oft unser Guide und er gibt sich wie immer Mühe, der Gruppe die verschiedenen Pflanzen am Weg zu zeigen und auch deren Bedeutung in der Gorilla Ernährung zu erklären. Wir finden wieder reichlich Spuren und andere Beweise für das Vorhandensein von Büffeln, ohne diese jedoch selber zu sehen. Der Aufstieg, der in knapp 2 Stunden zu bewältigen ist, dauert bei uns natürlich fast 4 Stunden, da wir die einzigartige Natur in Ruhe genießen wollen und auch können, da wir heute ja reichlich Zeit haben. Der Wald hat immer wieder aufs Neue eine Faszination, die ihresgleichen sucht und der Weg nach Karisoke ist sicher einer der schönsten im Park. Mit Erreichen der verfallenen Station machen wir unser Gruppenfoto und Frances erzählt einige Geschichten aus dem Leben von Dian Fossey, dann besuchen wir ihre Grabstätte, wo auch einige Gorillas begraben sind – gleich neben ihrem Grab das von Digit, einem ihrer Lieblingsgorillas. Ein mystischer Ort.

Im Anschluß, mittlerweile auch schon ein wenig hungrig, bringt uns Frances zu seinem Spezial Picknick Ort. Die Sonne scheint, nur heute Nacht hat es reichlich geregnet, was wir auch beim Aufstieg schon deutlich gemerkt haben und unsere Schuhe und Hosen sehen auch entsprechend aus, so dass die Wiese für das Picknick zu naß ist und wir auf einem Felsen zwischen den Bergen Karisimbi und Bisoke bei strahlend blauen Himmel auf über 3000Meter unser Picknick beginnen. Bei einem Glas Wein genießen wir frisches Brot und Käse aus Ruanda mit Wurstwaren aus Österreich und die Zeit verfliegt, und wir drängen bald wieder zum Aufbruch.

Der Weg zurück wird diesmal ein wenig verzögert, da zwei unserer Weggefährten ein Problem mit der großen Höhe zu haben scheinen und wir daher vermehrt Pausen einlegen müssen – da wir aber vor Sonnenuntergang bei den Autos eintreffen und es keine wirklichen Probleme gibt, speichern wir den Tag als wunderschönen erfolgreichen Ausflug ab und freuen uns, unsere Kollegen, die den Aufstieg zum Kratersee gut hinter sich gebracht haben, noch voller Datendrang im Gorillas Nest zu treffen.

Gruppe am Dian Fossey Memorial
Gruppe am Dian Fossey Memorial

21.2.2007

Heute wollen wir mit den Kindern im Waisenhaus Rwaza ein Fest feiern – dazu haben wir den Kindern gesagt, dass jeder einen Freund aus dem Dorf mitbringen darf – damit möchten wir einem möglicherweise aufkommenden Neid entgegen wirken.

Aber da unser Programm sehr dicht anberaumt ist, besuchen wir auf dem Weg nach Rwaza zuerst die Pygmäen. Es hat sich einiges im Dorf geändert. Die Hütten sind besser, es gibt jetzt eine Art richtigen Tanz- und Vorführplatz, hier werden auch die Kinder unterrichtet, man sieht, es hat sich etwas zum positiver verändert. Celine, die Chefin der Gemeinschaft begrüßt uns und das ganze Dorf kommt zusammen, die Trommeln werden geholt und die Vorführung beginnt. Durch die CD, welche wir letztes Jahr mitgeschnitten und in Österreich produziert haben, sind uns die meisten Musikstücke bereits vertraut, nur die Lifevorstellung mit Tanz ist natürlich ein ganz besonders eindrucksvolles Erlebnis. Wir besichtigen die Hütten und dann übersetzt Herbert, unser Führer, dass wir der Gemeinschaft wieder etwas zu Essen bringen werden, was dankend von Celine angenommen wird. Auch sie bedankt sich bei uns, dass wir immer wieder das Dorf besuchen und dass unsere Essensspende für einige Wochen das Dorf versorgen wird. Die Zeit verfliegt und es wird Zeit nach Rwaza aufzubrechen – ein Teil des Vergnügens unserer Kinderparty ist es ja mit den Kindern zu kochen. Das Strahlen auf den Gesichtern der Kinder, als sie uns bei unserer Ankunft erkennen, ist Belohnung genug für den 30 minütigen „Ritt“ über die Schotterstraße, um das Waisenhaus zu erreichen. Wir werden an den Händen genommen und von den Kindern hinein geführt und haben diesmal die Gelegenheit, ihre Wohnstätte zu besichtigen. In der Freiluftküche wird bereits gekocht, gebraten und vorbereitet und man merkt, die Stimmung ist von Vorfreude geprägt.

Wir besprechen administrative Punkte mit Schwester Beatrice, aber es scheint, dass ihr das Alter mehr und mehr zusetzt und die Geschäfte scheinen vermehrt in die Hände von Eugenine überzugehen. Marie Claire, die für Endangered die Schul- und Essensgelder verwaltet, ist darüber nicht ganz glücklich und die Spannungen zwischen den beiden Frauen sind deutlich spürbar. Die Kinder zeigen uns, wo die Prioritäten und die Probleme liegen, denn Marie Claire ist eindeutig der absolute Liebling der Kinder alles Alterstufen.

Um 14 Uhr kommen mehr und mehr Gäste aus dem Dorf - Lehrer, Geistliche und Vertreter der Politik nehmen im Versammlungsraum Platz, aber die Kinder sind die Hauptpersonen und sie sitzen nach einer kurzen Tanz- und Singvorführung im Zentrum des Raumes und bekommen auch als erstes zu Essen. Die Konsistenz des Fleisches ist etwas gewöhnungsbedürftig, den Kindern aber schmeckt es eindeutig und so haben wir auch keine Probleme, unsere Portionen weiter zu verteilen. Die älteren Burschen und Mädchen der Waisenkinder helfen beim Servieren und es ist faszinierend, wie liebevoll und zuvorkommend sie ihre jüngeren „Geschwister“ bedienen. Und unvorstellbar, wie viel die Kinder essen können, aber sie sind sichtlich zufrieden und glücklich und belohnen uns mit einer neuen Tanz und Singeinlage.

Ein ruandisches Fest braucht natürlich auch eine detailierte Vorstellung der Gäste und entsprechende Ansprachen, die immer wieder vom Tanz der Kinder unterbrochen werden. Unsere Reisegruppe verlässt mit den Kindern das Fest, welches für die Dorfbewohner noch nicht zu Ende ist, da es ja noch genügend Bananenbier gibt, und wir begeben uns in einen der Schlafräume der Kinder. Dort verteilen noch die mitgebrachten Geschenke, neben Spielsachen natürlich auch Gewand und Decken, und Mannerschnitten – denn seit dem Weihnachtspäckchen lieben die Kleinen die Österreichischen Süßigkeiten.

Es beginnt bereits zu dämmern als wir, wieder von den Kindern an Händen geführt, Rwaza verlassen – diesmal war dies unser einziger geplanter Besuch – zuwenig für die Kinder und für uns, aber auch 10 Tage sind viel zu kurz für Ruanda.

Es geht direkt nach Ruhengeri, ins Muhabura. Jetzt kommt die 3. Tanzveranstaltung des Tages – wir können dann auch direkt vergleichen. Die lokale Tanz- und Trommelgruppe beginnt im Hof mit Ihrer Vorführung – man spürt die Trommelschläge über den Rasen in den Beinen, und die Tänzer zeigen eine Performance, die mit jedem Mal besser wird. Leider ist es bei Beginn schon recht dunkel, sodaß Videoaufnahmen nicht mehr möglich sind.

Hier treffen wir auch wieder Celestin, den Gouverneur der Region, der in einer Ansprache unsere Gruppe als Brüder und Schwestern in Ruanda willkommen heißt. Wir vereinbaren mit Celestin, ihn bei unserem nächsten Besuch aufzusuchen und gemeinsam die besten Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Zusammen mit Justin haben wir mit Celestin kompetente und einflussreiche Partner für die Projekte von Endangered gefunden.

Für das Abendessen fahren wir zurück zum Gorillanest und auch heute Abend hat niemand in der Gruppe die Energie für ein Zusammensitzen nach dem Abendessen am Kamin.

Kinder Rwaza beim Essen
 Kinder Rwaza beim Essen

C. Hochleithner beim Essenausteilen in Rwaza
C. Hochleithner beim Essenausteilen in Rwaza

22.2.2007

6:00 Frühstück, 6:30: Abfahrt zum Headquater – letztes Gorillatrecking. Justin begrüßt uns alle persönlich beim Eintreffen im Headquater und fragt welche Gruppen wir gerne machen würden. Kwitonda, die neue Kongogruppe ist nahe und auch Sabinyo ist in guter Distanz – wir haben am Nachmittag noch 2 Programmpunkte – Spital und die offizielle Eröffnung unserer ersten Wasserzisterne, die mit finanzielle Hilfe der Austrian Developement Agency (ADA) erbaut wurde. Ein Mitreisender möchte das volle Programm genießen und meldet sich für Susa, die größte der Gruppen, die aber auch am höchsten und weitesten entfernt ist, an. Justin organisiert die gewünschten Gruppen und nach einem kurzen Briefing geht es bereits los zu den verschiedenen Stellen.

Der Weg zu Kwitonda führt in Richtung Ugandische Grenze. Ausgerüstet mit Wanderstöcken und von Trägern unserer Rucksäcke begleitet, geht es zuerst 45 Minuten zur Parkgrenze. Wieder werden wir über die Verhaltensregeln im Park informiert und dann dauert es noch 45 Minuten bis wir die Treckers erreichen, die Rucksäcke ablegen und nur mit der Kamera bewaffnet zu den Gorillas pirschen. Wir werden scheinbar erwartet – Kwitonda hat ein junges Männchen, das sich so gar nicht an die 7 Meter Regel in Bezug auf den Abstand zu den Touristen halten möchte und im dichten Bambuswald kommen wir einander recht nahe.

Das Gelände ist zum Fotografieren alles andere als ideal – Licht und Schatten wechseln ständig und die Gruppe ist auch dauernd in Bewegung. Immer wieder finden wir den Silberrücken der Gruppe, aber für ein ruhiges Fotoshooting hat er heute scheinbar keine Zeit. Andererseits macht es die Tour auch spannend, ständig durch den dichten Bambuswald zu pirschen, manchmal kommt uns plötzlich ein Gorilla auf dem schalen Pfad, den wir gemacht haben, hinterher und wir müssen uns ganz gegen den Bambus lehnen, um ihn wenige Zentimeter an uns vorbei zu lassen. Leider ist die Stunde wieder viel zu schnell vorbei und es geht wieder zurück.

Frances, der uns auch auf dieser Tour begleitet hat, möchte sich von uns verabschieden, und wir laden ihn für heute Abend zum Essen ein, da das ja unser letzter Abend in Kinigi sein wird.

Ohne Stopp geht es gleich nach Ruhengeri, wo wir das neue Haus und Office von Greg besichtigen. Hier wohnt derzeit auch Marie Claire, und Greg lädt uns ein, für Endangered einen Raum seines Hauses nützen zu dürfen, den wir in Zukunft als unser offizielles ruandisches Office verwenden können. Das gibt Marie Claire die Möglichkeit, unabhängig von teuren Internetkaffees mit uns in ständiger e.mail Verbindung zu bleiben.

Viel Zeit haben wir nicht, um unser neues Office einzuweihen, denn wir müssen zum Spital. Justin und Celestin haben beide Shinshiru als bedürftigstes Spital vorgeschlagen. Der Weg wäre nicht weit, wären die Straßen etwas anders. Es dauert etwa 1 Stunde und eine Massage, um alle Knochen und Bandscheiben wieder an den richtigen Ort zu verbringen, wäre für alle Teilnehmer notwendig, aber schlussendlich erreichen wir das Spital, das sich als doch etwas baufälliges Haus herausstellt. Wir werden vom Bürgermeister und den 3 Ärzten begrüßt und eingeladen, das Spital zu besichtigen. Im Eingangsbereich warten etwa 30 Menschen, vor allem Frauen mit kleinen Kindern auf Behandlung. 2 sehr kleine Behandlungsräume, 1 Apotheke. in der fast alles Regale leer sind und die verschiedenen Krankenzimmer, mit vereinzelten Betten, jedoch keines der Betten mit Matratze, nur der Lattenrost ist eventuell von einer dünnen Decke abgedeckt. Das Spital ist 1979 entstanden und seither unverändert geblieben. Es gibt eine Geburtsabteilung, für Geburten, die nicht normal ablaufen, wenn 2 Fälle gleichzeitig sind, was oft vorkommt, denn das Spital ist für viele 1000 Menschen zuständig, findet eine Geburt eben am Boden statt.

Wir sind sprachlos und die an den Verein Endangered von der Firma Ogris Pharma gespendeten Nadeln, Spritzen und Plastikhandschuhe stellen in diesem Spital einen richtigen Schatz dar. Der Dank ist auch entsprechend und man sieht den Augen der Ärzte an, wie dringend unsere Mitbringsel benötigt werden.

Wir packen gemeinsam aus und es folgen die Ansprachen des Bürgermeisters, der Spitalsverwaltung sowie von Justin als Vertreter der Park- und Tourismusbehörde und natürlich müssen auch wir etwas sagen – alles wird von Greg übersetzt und dann geht es weiter zum nächsten Event – der Eröffnung unserer ersten Wasserzisterne, bei der im vorigen August der Grundstein gelegt wurde. Über holprige Schotterstraßen geht es zum Dorf und schon vom weiten sieht man die Zisterne. Die Zisterne an sich ist schon beeindruckend mit den großen Steinen und der schönen Form, in der Mitte wird das Logo von Endangered flankiert von denen von ORTPN und MGVP. Die geplante Bauzeit von 6 Monaten war nach 2 Monaten vorüber, alleine daran sieht man, wie dringend die Menschen hier diese Zisterne benötigten. Es gibt wieder Ansprachen, uns wird gedankt und von unserem Limnologen wird das Wasser getestet. Und wir machen wieder Photos, vor allem von den Frauen, wie sie in den ubiquitären gelben Kanistern demonstrativ stolz Wasser holen und ihren Kindern gleich an Ort und Stelle zu trinken geben. Und alles mit einem zufriedenen, ehrlichen Lächeln auf den Lippen.

Es wird schon spät und wir brechen wieder nach Ruhengeri auf – trotz der vielen Danksagungen ist die Stimmung ein wenig gedrückt – die Eindrücke des Spitals, die Frauen auf den Lattenrosten oder am Boden, sind noch in unseren Köpfen. Bei einem kurzen Stopp im „Sogobier-Dorf, wo wir eine Bar besichtigen und die Möglichkeit hätten, das Bier zu verkosten, machen wir spontan eine Abstimmung und entschließen uns, 10 Matratzen für das Spital zu kaufen – für jeden Reiseteilnehmer ein minimaler Betrag, für die Menschen von Shinshirou ein Quantensprung. Gemeinsam mit Justin kaufen wir in Ruhengeri die Matratzen und er verspricht, gleich morgen einen Fahrer damit zum Spital zu senden. Wir gehen weiter einkaufen, denn wir haben den Pygmäen ja auch noch ein Mitbringsel versprochen. Jeder gibt ein paar France her und dafür kaufen wir Lebensmittel für mehrere Wochen für das Dorf. Es beginnt natürlich gerade dann zu regnen, als wir mitten am Markt sind und unsere Touristengruppe steht gemeinsam mit den anderen Marktbesuchern in einer 10m2 großen Garküche und ist die Sensation des Marktes. Nichts desto trotz kaufen wir scheinbar alle Bohnen des Marktes auf, denn immer wieder kommt eine Frau mit neuen 1-2 kg, damit wir die gewünschte Menge zusammenbekommen. Kartoffel, Zuckerrohr, Seife, Honig, Kraut, Erdnussmehl und normales Mehl und dergleichen füllen unsere Jeeps an.

Der letzte Abend im Gorillanest ist wieder einmal angebrochen, aber der Tag hat uns wieder zu sehr geschafft, als dass wir lange an der Bar bleiben.

Kwitonda
Kwitonda

Apotheke Shinshiru
Apotheke Shinshiru

Einkauf Matrazen
Einkauf Matratzen

Wasserzisterne Endangered 2
Wasserzisterne Endangered 2

23.2.2007

Obwohl wir es heute ruhig angehen könnten, da es keinen fixen Termin gibt, ist der Tag voll gepackt mit Programmpunkten. Also Abfahrt wie immer um 6:30 – bis alles verstaut ist, ist es sowieso 7:00. Das Auschecken ist kein Problem, den Großteil unseres Gepäcks haben wir ja an das Waisenhaus und an das Spital sowie die Trecker aufgeteilt, aber das normale Gepäck von 15 Personen für 10 Tage ist immer noch reichlich und zusätzlich ist ja ein Jeep mit dem Essen der Pygmäen voll – aber nicht mehr lange, denn sie besuchen wir als erstes.

Beim Dorf kaufen wir noch ein Schaf, damit sie auch noch ein wenig Fleisch bekommen und dann entladen wir unsere Mitbringsel. Es ist ein irrer Menschenauflauf und es ist eigentlich unvorstellbar, dass bei dem Gedränge nichts verschwindet – hier haben ja nicht nur die Pygmäen Hunger und mit dem Essen könnten viele etwas anfangen. Aber nichts kommt abhanden. Celine begrüßt uns, und die Kinder bringen alles zum Platz, wo auch die Tanzvorführungen stattfinden – es ist eine stattliche Menge, wir sind zufrieden und können sehen, wie sich die Dorfbewohner freuen. Natürlich kommen auch schon die Kinder mit den Trommeln, denn bevor es ans Verteilen geht, wird gesungen und getanzt. Wir bleiben noch eine Weile und sehen Celine zu, wie sie Seifen, Zuckerrohr und dergleichen austeilt. Kein Gedränge, alles geht in perfekter Ordnung.

Dann geht es nach Ruhengeri, wo wir in unserem neuen Office Greg und Justin treffen. Noch ein kurzer Stopp, um Bananenbier als Souvenir zu kaufen und dann fahren wir zu dem Dorf, in welchem wir mit Hilfe der Freunde des Tiergartens Schönbrunn eine weitere Wasserzisterne errichten möchten. Justin und der Bürgermeister haben ein Dorf ausgewählt in welchem auch einige der Gorilla Trecker leben – der Zusammenhang Hilfe und Unterstützung der Menschen die den Gorillas helfen soll der Bevölkerung nahe gebracht werden und leider können wir nicht allen, die eine Zisterne benötigen, helfen.

Wir werden bereits erwartet, der Platz hat eine herrliche Fernsicht über das Tal am Fuße des Bisoke, die Parkgrenze und der Bereich wo die Gruppe Susa lebt ist sehr nah. Diesmal soll nicht der Grundstein gelegt werden, sondern es soll begonnen werden, das Fundament auszuheben. Einige Ansprachen leiten das Zeremoniell ein, dann unterzeichnen wir den Vertrag mit dem Architekten und dann geht es los – immer zwei Personen machen sich ans Werk, die Erde aufzulockern. Claudia und der Bürgermeister, Justin und ich und so weiter bis unsere ganze Gruppe mit einem afrikanischen Partner oder einer Partnerin ihren Teil beigetragen hat. Wir werden sehen, wie lange die Fertigstellung dieser Zisterne dauert.

Von hier trennt sich unsere Gruppe, denn ein Teil will in den Kongo, die Stadt Goma ist nur wenige Kilometer unseres heutigen Abendziels – Gisenji, entfernt. Sie ist durch einen Vulkanausbruch vor wenigen Jahren zu trauriger Berühmtheit gekommen. Das bedeutet aber, aus Ruanda ausreisen – in den Kongo einreisen - und das ganze wieder retour, inklusive der damit verbundenen Formalitäten und Kosten, worauf ein Teil unserer Gruppe gerne verzichtet und anstelle die Fahrt nach Gisenji langsam angehen möchte und im Kivu Sun Hotel ein wenig ausspannen will.

Die Ausreise aus Ruanda geht noch recht zügig, dann gehen wir zu Fuß über die Grenze zum Grenzposten des Kongo, Formulare ausfüllen und warten – etwa 1 Stunde, dann bekommen wir den Pass wieder und werden von einem kleinen Bus und interessanterweise 3 Führern erwartet, die zusätzlich zu Herbert da sind und in dem ohnehin kleinen Bus nicht wirklich von Vorteil sind. Wir fahren durch die Stadt, welche ganz anders, bedrückender, als die Städte in Ruanda, ist, zum Lavafluß, der bis an die Straße reicht. Wir gehen bei leichtem Regen über die Lava zu einer der Stellen, wo sie plötzlich aus dem Boden hervorgebrochen ist. Der Vulkan Nyiragongo glüht im Krater noch immer, ist aber doch relativ weit entfernt, was aber bei unterirdischer Lava nicht viel hilft. Nach einer Weile geht es zurück zu unserem komfortablen Gefährt und wir fahren durch die Stadt. Auf der frischen Lava sind neue Häuser oder eher Hütten entstanden - es ist ein völlig unrealistisches, fremdes Bild.

Bei einem Souvenirshop möchten wir die üblichen Schnitzereien aus dem Kongo kaufen, aber die Verkäufer verlangen den 5-fachen Preis als in Ruanda und so dürfen sie es behalten. Nahe der Grenze möchten wir noch eine kurze Kaffeepause einlegen, aber das Hotel ist in seinem Luxus und der Ausstattung so deplaziert an diesem Ort, dass wir nach einem kurzen Rundgang davon absehen und uns wieder den Grenzformalitäten zuwenden. Kongo ausreisen und Ruanda einreisen dauert wieder etwa 1 Stunde und so haben wir etwa 2 Stunden im Kongo verbracht und 2 Stunden für die notwendigen Formalitäten. Die Eindrücke von Goma waren es aber jedem, der mit dabei war, bei weitem wert.

Im Kivu Sun Hotel, ein feines Hotel am Kivu See treffen wir den Rest der Gruppe, der den Nachmittag mit Entspannen verbracht hat. Mittlerweile ist es schon fast 18:00 und wir nehmen uns nur kurz Zeit zum Erfrischen, denn zum Abendessen möchten wir ins Paradies Hotel, um wie immer in Gisenji bei Odett gegrillten Fisch zu essen. Odett empfängt uns mit ihrer herzlichen Art, und freut sich, diesmal noch mehr bekannte Gesichter in unserer Gruppe wiederzuerkennen, Hanni, Susi, und Walter waren ja schon vor einem Jahr mit uns hier. Wir bekommen einen wunderschönen Tisch am See und genehmigen uns ein Bier und ein wenig Uganda Waragi, den Bananenschnaps aus Uganda, der so stark nach Gin schmeckt. Zum Essen gehen wir dann aber in das Restaurant, denn ohne Licht ist es nicht einfach den Fisch zu essen und direkt am Feuer im Restaurant ist es auch bedeutend wärmer. Wir bleiben noch ein Weilchen und brechen dann nicht zu spät auf, um in der Bar des Kivu Sun noch einige Stunden zusammen zu sitzen, denn morgen verlassen uns 2 Mitreisende, die nur 1 Woche Zeit hatten.

Kauf Schaf Pygmäen
Kauf Schaf Pygmäen

24.2.2007

Da die Fahrt über den Kivusee nur 3-4 Stunden dauern soll und wir gestern doch etwas länger beisammen gesessen sind, brechen wir erst um 11:00 auf. Abfahrt ist bei Odett und als wir das Boot sehen, macht dieses nicht den Eindruck, den wir uns vorgestellt hatten. Leider entpuppt sich die ganze Bootsfahrt als etwas schlecht von Greg geplant und dauert auch wesentlich länger als vorgesehen, so dass wir schlussendlich nicht am richtigen Ort landen und unsere Jeeps eine Weile brauchen, bis sie uns wieder finden. Deshalb ist es auch später als erwartet, als wir ins Hotel kommen und es gibt nichts mehr zu Essen, meint die Verantwortliche, wir überzeugen Sie jedoch vom Gegenteil und so klingt der Tag nach einer 5,5 stündigen Bootsfahrt noch friedlich aus.

25.2.2007

Die Schimpansen sind nicht auffindbar! Diese Nachricht hatten wir schon gestern bekommen und es scheint von allen verantwortlichen Stellen bestätigt zu werden. Es ist zu trocken und da sind sie einfach weiter im Wald - nicht erreichbar. Die Gruppe der Colobus Affen sind aber in der Nähe und leicht erreichbar, sie kommen am Morgen auf die Felder und in den umgebenden Eukalyptuswald, aber Chimps, leider nein. Wir haben 2 ganze Tage und den letzten Tag bis zum Abend hier eingeplant. Die Fahrt nach Kigali dauert etwa 6 Stunden – nach Ruhengeri 7 und da könnten wir nicht nur unsere Waisenkinder nochmals besuchen sondern auch die Golden Monkeys Tour machen. Abgesehen davon wären wir am letzten Tag nur 2 Stunden vom Flughafen entfernt, was eine gewisse Sicherheit gibt. Also ändern wir unsere ursprünglichen Reisepläne und besuchen wir die Colobus Affen und fahren anschließend wieder mit Sack und Pack durch den Park retour nach Ruhengeri und in unser Gorillas Nest. Mit mehreren Pausen kommen wir bei Einbruch der Dämmerung wieder dorthin, wo wir vor 2 Tagen aufgebrochen sind, nachdem wir quer durch ganz Ruanda gefahren sind.

26.2.2007

Da wir immer noch 13 Personen sind, trennen wir uns für die Golden Monkeys in 2 Menschengruppen zu den 2 verfügbaren Gruppen von Affen. Sie sollen gleich weit entfernt sein – wir werden sehen, dass dem leider nicht so ist. Unsere Gruppe ist nahe – etwa 45 Minuten vom Auto entfernt sind sie im Bambus, aber es ist nicht leicht, diese flinken Gesellen gut zu fotografieren. Ständig sind sie in Bewegung und wenn nicht, ist der dunkle Bambus und der helle Hintergrund des Himmels eine undankbare Kombination. Wir verfolgen sie eine Stunde und als unsere Zeit um ist, sind wir an der Parkgrenze und wie um uns zu verhöhnen kommen die Golden Monkeys über die Mauer auf die Felder, sodass wir diesmal ohne Permits außerhalb der Parkgrengze die besten Bilder machen können. Ohne Eile fahren wir nach Ruhengeri, um die andere Gruppe zu treffen, doch die kommen erst um 13:00, völlig erschöpft, denn deren Gruppe war hoch bei Susa, also auch im Bambus und ständig unterwegs. Wir lassen unseren Freunden 1 Stunde zum Entspannen und Mittagessen und fahren in der Zwischenzeit ein wenig Zuckerohr für die Kinder zu Kaufen. Gemeinsam fahren wir dann nach Rwaza und die Freude der Kinder ist groß, denn diesmal haben sie nicht mehr mit uns gerechnet. Leider hat sich eine Verkühlung eingeschlichen und fast alle Kinder husten und schnupfen, was um diese Jahreszeit normal scheint auf der ganzen Welt. Wir bleiben den ganzen Nachmittag, singen gemeinsam und verbringen einfach nur Zeit miteinander – etwas wofür wir sonst nie Zeit haben.

Bei Dämmerung fahren wir zurück nach Kinigi, um unseren endgültigen Abend in Ruanda zusammen mit unseren Fahrern, Greg und Marie Claire ausklingen zu lassen.

Golden Monkeys
Golden Monkeys

26.2.2007

Unser letzter Tag in Ruanda. Nach einem etwas späteren Frühstück checken wir diesmal wirklich ein letztes Mal für diese Reise im Gorillas Nest aus. Auch diesmal trennen wir uns, denn Greg hat ein Treffen mit seinem Anwalt sowie Vertretern von ORTPN organisiert. Die 2. Gruppe fährt in der Zwischenzeit zu den Zwillingsseen und zur Volcanos Lodge, wir sollen sie am Nachmittag in Kigali treffen. Bevor wir (Claudia und ich) Ruhengeri verlassen, machen wir noch einen Stop, holen Marie Claire ab und fahren zum Markt, um Zitronen und Honig zu kaufen und dann einen weiteren Halt bei unseren Kindern im Waisenhaus, um ihnen eine Zitronenlimonade zu machen – unvorstellbar - diese Kinder hatten in Ihrem Leben noch nie den Saft einer Zitrone gekostet und sie nehmen die Zitronen, nachdem ich sie in den Topf ausgedrückt habe, ganz glücklich und saugen den letzten Tropfen Saft heraus.

Im Waisenhaus sind leider auch wieder 2 fremde Amerikaner. Ohne dass uns ein Urteil über diese Menschen zusteht, hatten wir mit Beatrice vereinbart, darüber informiert zu werden, wenn Fremde irgendwelche Projekte mit den Kindern machen. Das insbesondere, da beim letzten Mal darauf vergessen wurde, extra Essen für die ausländischen Esser zu kaufen und diese so den Kindern das von uns gekaufte Essen weggegessen hatten. Wir machten unserem Unmut deutlich und erklärten Eugenine und Beatrice dass wir doch hoffen, unsere Übereinkünfte würde besser eingehalten, es ginge ja nur um das Wohl der Kinder, nicht um irgendwelche amerikanische sozialpädagogische Forschungsarbeiten.

Etwas frustriert verlassen wir Rwaza, um uns mit Gregs Anwalt zu treffen. Die Kernfragen an ihn waren die Registrierung von Endangered in Ruanda, der mögliche Kauf von Land für die Pygmäen sowie die rechtlichen Voraussetzungen für das Führen eines eigenen Waisenhauses. Er versprach, uns die benötigten Informationen sowie den dafür gerechneten Preis per e.mail zuzusenden.

Den Weg zum ORTPN Office kannten wir bereits, denn es liegt gleich hinter dem Hotel Mille Colline. Diesmal trafen wir die beiden Vizedirektoren Rica und Fidel und wir diskutierten gemeinsam, wie wir am besten die Bemühungen von Endangered mit ORTPN koordinieren könnten. Das Gespräch war überaus produktiv und es gab sehr viele Punkte, wo Rica und Fidel uns in Zukunft noch weiter unterstützen würden.
Zurück im Hotel Mille Colline war der Rest unserer Gruppe bereits angekommen und den Nachmittag verbrachten wir noch gemeinsam bei einem Kaffee, bevor es zum Flughafen und zum Abschiednehmen von unseren Ruandesischen Freunden ging.
Obwohl wir diesmal 10 Tage Zeit hatten, war so gut wie kein Platz für Erholung geblieben und alle fielen wir erschöpft in die Sessel von SN Brussles auf den Weg nach Brüssel, wo wir beim Nachtflug uns ein wenig erholen konnten und dann schließlich zurück nach Wien.

 

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Die 4. Nacht der Gorillas

Unter dem Ehrenschutz von Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl veranstaltete der Verein ENDANGERED am Samstag den 2.12.2006 im Naturhistorischen Museum Wien zum 4. Mal die Nacht der Gorillas. Für diesen Charity - Event hat sich das kleine Land Österreich, im Herzen Europas, die Hilfe Ruandas, dem kleinen Land im Herzen Afrikas, vorgenommen. Das einzigartige Konzept, Artenschutz durch humanitäre Hilfe zu betreiben, hat in den 3 Jahren seines Bestehens erste Erfolge gezeigt. Renommierte Hilfe kommt zum Beispiel durch die Tierecke der Kronenzeitung, die Tiergärten Schönbrunn und Schmiding, österreichische Künstler und Industrie, aber auch durch die Botschaft Ruandas in Berlin.

Beim Sektempfang mit Sekt vom Schloss Gobelsburg und Häppchen der Laffnitztaler Bäuerinnen konnten die Teilnehmer der Gala die festlich geschmückte untere Kuppelhalle des Naturhistorischen Museums bewundern.

Dominic Heinzl

Dominic Heinzl führte mit Schwung und Elan durch den Abend. Vom Tiergarten Schönbrunn, der jedes Jahr vertreten ist, begrüßte unsere neue Zoodirektorin, Dr. Dagmar Schratter die Gäste des Abends. Manfred und Claudia Hochleithner berichteten über die aktuellen Projekte und gaben einen Einblick in das Leben und Reisen in Ruanda.

Toni StrickerToni Stricker und sein Gittarist Michael Hintersteininger verzauberten mit „Pannonien und Jazz“ für die Gute Sache.

Kulinarisch glänzte die Veranstaltung diesmal durch die feine Küche des Restaurants Steirereck mit dem Küchenchef Walter Schulz, welches erstmals in der Geschichte dieses bekannten Hauses auswärts kochte. Neben dem Sekt stellte der Winzer des Jahres vom Weingut Schloss Gobelsburg, Michael Moosbrugger, seinen Wein zur Verfügung.

Erika PluharFrau Erika Pluhar entführte in den Regenwald von Ruanda mit ihrer Lesung aus den Briefen aus Afrika von Dian Fossey und vermittelte eindrucksvoll die Stimmung in Karisoke und die Welt der Berggorillas. Attraktive Tombolapreise von Firmen wie Fressnapf, Royal Canin/Waltham und Masterfoods, Petplan Tierversicherung - Allianz, Tauchzentrum Wien, Alpenverein, dem Tiergarten Schönrunn und auch Privatpersonen wurden zur Verfügung gestellt.

Die Versteigerung souverän geleitet von Johann Müllner vom Dorotheum, und aufgelockert von Dominic Heinzl mit seinem ATV+ Team war einer der Höhepunkte des Abends. Anni Fuchs überbrachte ein von Prof. Ernst Fuchs für diesen Event persönlich gewidmetes und signiertes Bild, Herr Prof. Gottfried Kumpf spendete sein „Panda“ Bild. Der Hausherr, Prof. Bernd Lötsch, schloss den Abend mit einer Dachführung über dem nächtlichen Wien ab.

Prof. Bernd LötschDer Erfrolg des Abends begründete sich nicht nur aus dem Erlös von 21.000,-- € sondern auch aus dem gesellschaftlichen Ereignis des Abends, welcher den Teilnehmern die Möglichkeit bot Einblicke in die Lebensweise und das Reisen in Ruanda zu bieten. Dadurch wurde ein wichtiger Schritt für den Fortbestand der Hilfe Österreichs für die Berggorillas und Menschen in Ruanda gesetzt.

 

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Reise August 2006
Naturhistorisches Museum Wien und Saab Tours



1. Tag Flug und Ankunft Kigali

Als eine Gruppe von 12 Personen checkten wir am 19.8.06 um 5 Uhr früh für unseren SN Brussels Flug nach Brüssel und Kigali ein. Durch die Unterstützung von SN Brussels war es uns wieder möglich, zusätzliche 150 kg verschiedener Versorgungsgüter für das Mountain Gorilla Veterinary Project (MGVP) sowie die Waisenhäuser Rwaza und von Rose Carr mitzunehmen.

Der Flug verlief ohne Besonderheiten und pünktlich landeten wir in Kigali und wurden von unserem lokalem Organisator Greg Bakunzi, dem Besitzer von Amahoro Tours sowie unserem lokalen Reiseleiter Herbert und den Fahrern unserer 3 Jeeps empfangen. Nach einer kurzen Fahrt zum Hotel Milles Collines, bekannt aus dem Film Hotel Ruanda, checkten wir ein und beschlossen den ersten Abend in Ruanda mit einem Glas des lokalen Biers Mutzig.

2. Tag Stadtrundfahrt Kigali, Handwerksmarkt und Fahrt nach Ruhengeri

Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet bestiegen wir einen eigenen Bus für die Stadtrundfahrt und machten einen ersten Stopp zum Geldwechseln. Danach zeigte uns Herbert einige der Sehenswürdigkeiten und interessanten Plätze von Kigali. Mit einem Stop am lokalen Handwerks-Markt, bei dem Gelegenheit für erste Einkäufe war, beendeten wir den Vormittag. Leider fanden wir in einem der Shops etwas versteckt auch Felle von gefleckten Katzen, die wir gemeinsam mit dem MGVP der Tourismusbehörde ORTPN meldeten.

Nach dem Mittagessen ging es in Richtung Ruhengeri, der größten Stadt in der Nähe des Park de Volcanos. Mit mehreren Fotostops und Gelegenheiten Zuckerrohr, Ananas oder Maracujas zu kaufen, kamen wir nach etwa 3 Stunden an und trafen uns im Hotel Muhabura mit Dr. Felicia Nutter vom MGVP, die uns wilkommen hieß.

Zu unserer großen Freude ist die Straße von Ruhengeri nach Kinigi fast fertiggestellt, sodaß der ehemals 1 stündige Weg nur mehr etwa 20-30 Minuten dauert. In der Mountain Gorilla Lodge wurden wir Willkommen geheißen und bei einem recht guten Abendbuffet klang auch der 2. Abend gemütlich aus.

3. Tag Pygmäen und Rwaza Waisenhaus – Fest mit den Kindern und dem Dorf

Obwohl es in der Nacht doch abkühlte, war es nicht so kalt wie wir es in Erinnerung hatten. Auch unter Tags empfing uns strahlend blauer Himmel, ohne ein Anzeichen von Regen.

Der erste Stop des Tages war bei dem schon bekannten Pygmäendorf. Wir wurden mit Gesang und Tanz empfangen und versuchten auf Bitte von Greg hin die Musik auch gut zu dokumentieren, um eventuell eine Musik CD zu erstellen, von deren Erlös die Pygmäen ein Einkommen hätten. Die Probleme der um den Park angesiedelten Pygmäengemeinden sind nicht nur die bestehende Sprachbarierre, sondern auch die fast ausschließlich jagende Lebensweise dieser Gruppe, die natürlich außerhalb des Parks nicht mehr möglich ist. Mit der Landwirtschaft nicht vertraut fehlt ihnen fast jegliche Möglichkeit zur selbständigen Erhaltung. Nach der Vorführung verabschiedeten wir uns wieder und versprachen, Lebensmittel vom Markt zu bringen. Diesen suchten wir in der Folge auch gleich in Ruhengeri auf, um für das geplante Fest in unserem Weisenhais in Rwaza einzukaufen. Wir wollten einerseits für das Fest einkaufen und dann gleich bei den Vorbereitungen des Festes helfen, um ein wenig Einblick in die Kochweise von Ruanda zu bekommen. Nach Mehl, Kartoffeln, Erdnussmehl und kleinen getrockneten Fischen kauften wir noch Ananas und Bananen für die Kinder und fuhren nach Rwaza. Der Empfang war wie immer rührend, da die Kinder jeden einzelnen sofort an der Hand ins Weisenhaus führten. Diesmal begannen wir aber sofort gemeinsam mit den Vorbereitungen, denn um 14:00 waren die wichtigen Gäste des Dorfes geladen. Auf offenem Feuer wurden Kartoffel gebraten und Stücke vom Rind gekocht, verschiedene Gemüse klein geschnitten und gedünstet und Reis gekocht. Der Geruch war hervorragend, aber uns war bewusst, dass wir in einem Land wie Ruanda mit den Speisen sehr vorsichtig sein mussten. Greg stellte uns auch Marie Claire vor, eine 26 jährige Ruandesin, die mit Ihrem Bruder beim Genozid nach Deutschlang geflohen war und jetzt seit einiger Zeit wieder in Ruanda lebt. In dieser Zeit half sie im Waisenhaus und machte eine Art Praktikum bei Gregs Amahoro Tours. Marie Claire spricht Deutsch, Englisch, Französisch und Ruandesisch und war auf der Suche nach einem Job, wollte sich aber auch um die Kinder von Rwaza kümmern. Da es unserem Stipendienprogramm an kontinuierlichen Informationen aus Rwuaza mangelt und eine verlässliche Hilfe im Waisenhaus sowie eine Lehrerin, die den Kindern Englisch und vielleicht auch Deutsch lernt, fehlte, entschlossen wir uns nach Rücksprache mit der Gruppe und auf Empfehlung von Greg, Marie Claire als erste Angestellte für 1 Jahr für diese Aufgabe für Endangered zu verpflichten.

Pünktlich um 14:00 begann das Fest. Herbert übersetzte für uns, nachdem die Kinder mit Musik und Tanz eröffnet hatten. Es gab verschiedene Ansprachen durch Schwester Eugenine, den Bürgermeister sowie die Schuldirektoren der Unter- und Oberstufe sowie der lokalen Vertreter der Kirche und des Ordens, dem auch Schwester Beatrice, die das Weisenhaus leitet, angehört, und Dr. Manfred Hochleithner für den Verein Endangered. Danach bekamen jedes Kind einen großen Teller voll Fleisch, Gemüse, Reis und Kartoffel. Wir saßen den Kindern gegenüber und konnten uns selber aus Töpfen mit den verschiednen Köstlichkeiten bedienen, aber es war eine noch größere Freude, den Kindern beim Essen zusehen zu können. Es war offensichtlich, dass es ein solches Festmahl für die Kinder noch nie gegeben hat und alles wurde bis auf das letzte Reiskorn verputzt. Wir gaben den Kindern reichlich von unseren Portionen nach und jedes Kind bekam auch ein Getränk, was zu weiterer großer Freude führte. Bemerkenswert war, die Kinder dabei zu beobachten, wie sie verschiedenen Teile Ihres Festmahls miteinander teilten und gegenseitig tauschten. Auch die „hochgestellte“ eingeladene Dorfbevölkerung griff reichlich zu, nur dass sie dazu Bananenbier und Wein trank. Nach dem Essen teilten wir die mitgebrachten Geschenke, Spielsachen und vor allem Spielzeugautos für die Buben, die bei unserem letzten Besuch so enttäuscht waren, da wir nur ein Auto dabei hatten, aus. Damit näherte sich das Fest auch langsam dem Ende, denn mittlerweile war es schon fast 6:00 Uhr Abends und damit begann es dunkel zu werden und Strom gibt es in Rwaza ja nicht.

4. Tag 1. Gorilla Tracking und Kameraprojekt in Rwaza

um 6:30 Morgens heißt es zum Office von ORTPN zu fahren, um zeitgerecht bei der Aufteilung der Gruppen anwesend zu sein. Wir freuen uns wieder Frances, unseren altbewährten Guide begrüßen zu können und er verspricht, uns eine gute Gruppe für uns auszusuchen. Mittlerweile gibt es 7 Gruppen in Ruanda und jede kann von 8 Touristen besucht werden. Da wir zu zwölft sind, teilen wir uns auf 2x 6 Personen auf und bekommen mit Sabinyo und Amahoro zwei schöne Gruppen zugeteilt. Zu unserer großen Überraschung sind derzeit mit Ausnahme von Susa alle Gruppen sehr nahe der Parkgrenze, sodaß die Trackingzeit bei Amahoro insgesamt nur 30 Minuten und bei Sabinyo 70 Minuten betrug. Die Begegnungen waren wie immer atemberaubend, wobei in der Amahoro Gruppe einige der jungen Gorillas diesmal wirklich Körperkontakt suchten und einzelne Teilnehmer an der Hose oder an den Beinen mitziehen wollten. Das stellte natürlich für die Menschen keinerlei Gefahr dar, da sie sofort wieder los ließen, Allerdings kann dieser nahe Kontakt für die Gorillas ein Gesundheitsrisiko darstellen, war jedoch einfach nicht zu vermeiden. Es ist jedoch schon ein unbeschreibliches Gefühl, von einem jungen Gorilla einfach angegrapscht zu werden. Der Silberrücken der Sabinyo Gruppe war an diesem Tag offensichtlich etwas schlecht aufgelegt und machte der Menschengruppe gegenüber allerlei Drohgebärden und Scheinangriffe. Da er derzeit der Größte der bekannten Silberrücken ist und die Entfernung mit einigen Metern nicht wirklich beruhigend war, machte das auch entsprechend Eindruck und die Worte von Frances: „Don´t worry, make Fotos“ beruhigten nicht wirklich. Aber es war natürlich alles unter Kontrolle und das Erlebnis damit umso intensiver.

Durch die kurzen Wanderzeiten waren beide Gruppen schon zum Mittagessen zurück im Hotel. Nach einer kurzen Pause beschlossen wir ins Waisenhaus zurückzukehren, um das Foto-Projekt zu starten. Ein Teil der Gruppe zog einen ruhigen Nachmittag vor, sodaß wir mit nur einem Jeep über Ruhengeri nach Rwaza fuhren. Wieder wurden wir mit Tanz und Gesang empfangen, und als sich die Kinder beruhigt hatten, konnten wir mit der Erklärung unseres Projektes beginnen. Die Firma Saturn hatte uns 47 Wegwerfkameras zu Verfügung gestellt, die wir an die Kinder austeilen wollten, um zu sehen, wie und was sie fotografieren würden. Zu bedenken dabei war, dass die Kinder keinerlei Kontakt mit irgendwelchen Medien haben, und Fotos und Fotografieren nur von ihren Besuchen, also ausländische Touristen kennen.

Bei dieser Gelegenheit wollten wir auch alle Kinder fotografieren und Namen und Alter erfassen, um über die Homepage Endangered Patenschaften für einzelne Kinder zu ermöglichen. Es war für uns überraschend, wie diszipliniert und brav Kinder im Alter zwischen 3 und 22 Jahren über eine Stunde bei diesem Prozedere mitarbeiteten. Jede Kamera wurde einem Kind zugeordnet und mit einem Zahlencode versehen, um nach dem Einsammeln die Kamera wieder den Kindern zuordnen zu können. Alterslimit gaben wir keines vor und Herbert erklärte den Kindern noch genau den Umgang mit den Kameras. Danach war allerdings der Teufel los. Für uns war es wieder faszinierend zu beobachten, wie schnell auch ganz kleine Kinder im Alter von 3 Jahren die Kameras durchschauten und Fotos von uns, anderen Kindern und besonders von ihrer Kuh, die wir im Februar für das Waisenhais gekauft hatten, machten. Wir nahem an, dass schon am selben Abend ein guter Teil der Kameras voll waren, vereinbarten aber am Ende unserer Reise wieder zurück zu kommen, um die Kameras einzusammeln und dafür jedem Kind ein kleines Geschenk mitzubringen.

Am Abend hatten wir dann Gelegenheit, unsere ersten Gorilla-Erfahrungen bei einem Glas Whisky mit den anderen Reiseteilnehmern auszutauschen.

5. Tag Dian Fossey Memorial

Wieder ging es um 6:30 zum ORTPN Office, um ein Briefing für unsere Tour zum Dian Fossey Memorial zu erhalten. Dian Fossey hat ihr Leben den Gorillas gewidmet und ist am 25.12.1985 im Bereich des heutigen Memorials ermordet worden und auch dort begraben. Das Karisoke Research Center wird seit dem Bürgerkrieg nicht mehr genutzt und ist heute nur noch ein Memorial und ein beliebter Ausflugspunkt, der im vorigen Jahr von immerhin 261 Touristen besucht wurde. Der Name Karisoke setzt sich aus den Namen Karisimbi und Bisoke zusammen, den beiden Bergen, in deren Senke die Station von Dian Fossey errichtet wurde.

Hier hatten wir einen 2-2,5 Stunden Weg zu erwarten und diesmal gab es keine Chance, dass uns unser Ziel entgegen kommen würde. Obwohl der Weg besonders am Anfang doch recht steil und anstrengend ist, wird man durch eine einzigartige Landschaft belohnt. Frances ließ es sich auch heute nicht nehmen uns zu begleiten. Er machte immer wieder kurze Pausen um uns verschiedene Pflanzen zu erklären. Dr. Nutter begleitete uns ebenfall bei diesem Ausflug, sodaß wir wieder etwas Gelegenheit hatten, über die Arbeit der Tierärzte im Feld zu plaudern.

Mit zunehmender Höhe machte sich natürlich auch diese bemerkbar, denn Wandern in über 3000m Seehöhe ist doch etwas gewöhnungsbedürftig. Nach 2,5 Stunden ereichten wir unser Ziel und blieben einige Zeit am Grab von Dian Fossey und einigen der Gorillas, die ebenfalls dort begraben liegen. Für unser Picknick bot uns Frances an, uns einen neuen Platz etwa 20 Minuten entfernt zu zeigen. Da wir nach der kurzen Pause wieder zu Kräften gekommen waren, stimmten wir gerne zu und Frances brachte uns zu einem Tal zwischen den beiden beeindruckenden Vulkanen, wo wir mit dem mitgebrachten Mittagessen begannen. Bei österreichischer Wurst, ruandesischem Käse und Brot und französischem Weiß- und Rotwein hatten wir ein Picknick auf über 3000 Meter Höhe. Gemütlich ging es danach wieder zurück, wobei aber in der Zwischenzeit Gewitterwolken aufgezogen waren und es empfindlich kalt geworden war – zum Regnen fing es aber zum Glück nicht an. Um 16:30 waren wir zurück im Gorillas Nest und gönnten unserer Gruppe ein wenig Ruhe. Wir trafen uns mit Greg in Ruhengeri um ein Konto für ENDANGERD zu eröffnen, um die Gehälter für Marie Claire und die beiden Gorilla Wärter sowie das Wasserprojekt bezahlen zu können. Die Formalitäten waren recht einfach – pro Zeichnungsberechtigten 2 Passfotos und ein Ausweis – Formulare ausfüllen und das Konto war eröffnet. Wir entschlossen uns auch Greg und einen der Tierärzte zeichnungsberechtigt zu machen, damit die Gehälter regelmäßig ausbezahlt werden können – Daueraufträge sind in Ruanda nicht üblich.

6. Tag Wasserprojekt, Rose Carr und Gisenji

Diesmal geht es erst später, nämlich um 7:00 los. Wir sollen um 8:00 bei einem kleinen Dorf im Bereich des Parkeinganges zur Susagruppe sein. Dieses Dorf hat überhaupt kein Wasser und die Bevölkerung ist zufrieden, wenn es auf das vom Boden gesammelten Regenwassers nur Durchfall und keine Cholera bekommt. Vor einigen Jahren hatte die Regierung bereits eine Wasserzisterne erbaut, die auch angenommen wurde und erfolgreich war, aber für weitere war kein Geld vorhanden. Wir wurden freundlich empfangen und die Baustoffe waren bereits vor Ort. Das ganze Dorf war versammelt und vom Versammlungshaus sollte eine Dachrinne das Regenwasser in die neu zu bauenden Zisterne sammeln. Das Oberhaupt der Region und des Dorfes waren genau so anwesend wie der ORTPN Chef der Provinz. Zusätzlich Dr. Witthier als Vertreter der MGVP und eine Vertreterin des Ministeriums. Wir hatten mit Dr. Witthier vereinbart, dass das MGVP als Vertreter des Projekts auftreten sollte und ENDANGERED und Österreich nur als Finanziers. Für uns und den Verein ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort den Zusammenhang mit Ihren Berggorillas sehen und erkennen, welche Hilfe ihnen durch diese einzigartigen Tiere und den einzigartigen Park zukommt. Auf keinen Fall darf es zu einer Konkurrenzsituation zwischen Menschen und Berggorillas kommen. Es ist sowieso schwer für diese Menschen zu verstehen, warum die Resourcen des Parks für sie nicht zugänglich sind, obwohl sie doch so im Übermaß vorhanden zu sein scheinen. Das es mit einem Verbot lebensnotwendige Stoffe wie Wasser oder Brennholz aus dem Park zu holen, ohne Alternativen anzubieten nicht getan ist, muß dabei jedem völlig klar sein. Wir lernten auch unsere neue Sozialarbeiterin kennen, die sowohl mit dem MGVP als auch mit ORTPN zusammen arbeiten möchte. Sie soll von ENDANGERED angestellt werden, um den Menschen die Vorteile der Zisterne vor Ort zu erklären und gleichzeitig hygienische Verbesserungen zu bringen. Durch ihre Nähe zu ORTPN soll sie den Menschen auch die Wichtigkeit des Naturparks für die gesamte Region den Menschen erklären können. Auch hier ist es uns wieder wichtig, nicht einfach ein Projekt vorzugeben, sondern den Menschen die Umstände zu erklären, damit sie die Zusammenhänge Park, Wasser, Brennholz und Berggorillas auch verstehen und erkennen, dass der größte Aufschwung für die Region nur durch den Tourismus und durch die Berggorillas kommt, und dass nach einer Zerstörung des Regenwaldes diese Möglichkeit für immer verloren ist.

In der Folge kamen dann verschiedene Ansprachen, unterbrochen vom Gesang und Tanz der Schulkinder, die über den Park, den Regenwald und die Berggorillas sangen, wobei sie auf die Bedeutung bereits hinwiesen. Greg übersetzte für uns und auch wir sowie Dr. Witthier hatten Gelegenheit, uns an die Gemeinde zu richten. Dann wurde der Grundstein gelegt, wobei zuerst der Mörtel gemeinsam gemischt wurde und die beiden ersten Steine durch Dr. Witthier, Mag. C. Hochleithner, Dr. M. Hochleithner und das Oberhaupt der Gemeinde erfolgte. Nach einem allgemeinen shake hands und einem Gruppenbild wurde der Vertrag mit den Ausführenden Architekten unterzeichnet und das Projekt hatte offiziell begonnen – Fertigstellung in 2 Monaten. Wir werden das Ergebnis bei unserer nächsten Reise im Februar kontrollieren.

Danach ging es nach Gisenji an der Grenze zum Kongo. Der Stopp an den Teeplantagen war etwas enttäuschend, da diese stark zurückgeschnitten waren, sicher eine notwendige aber für uns unattraktive Aktion. In Giesenje suchten wir zuerst Rose auf – leider sagten uns ihre Helfer gleich am Eingang, dass es ihr sehr schlecht gehe und wir sie nur ganz kurz besuchen könnten, daher beschlossen wir, dass nur Fam. Hochleithner, die sie von früher kennen und die eine Nachricht sowie Spende von Dr. von Beringe zu überbringen hatten, sie besuchen sollten.

Frau Carr lag im Bett, freute sich aber uns zu sehen. Noch mehr freute sie sich über die Grüße von Herrn Dr. von Beringe sowie über seine großzügige Spende von 4000€ für die Fertigstellung der im Bau befindlichen Isolierstation. Es war wie immer eine berührende Zeit, die wir mit dieser faszinierenden Person verbringen durften und wir hoffen, dass ihr unser kleines Geschenk, eine Wiener Sachertorte, die sie sich bei unserem letzten Besuch gewünscht hatte, eine wenig hilft, wieder auf die Beine zu kommen – wir Alle brauchen Rose noch viele Jahre!

Das Mittagessen gab es wieder im Paradise Hotel direkt am See, wo uns Odette schon mit gegrilltem Fisch erwartete. Von dort ging es zum Markt, um noch ein wenig Kaffee, Tee und Honig sowie die typischen zentralafrikanischen Teegewürze zu besorgen. Am Weg zurück machten wir noch einen Stop am neuen Waisenhaus von Rose Carr in Mugongo, wohin sie aus Gisenji wegen des dortigen hohen Malariarisikos umgesiedelt ist. Wir konnten zusammen mit ihrem Vertreter Emanuell die im Bau befindliche Isolierstation für erkrankte Kinder besichtigen und können mit gutem Gewissen bestätigen, dass hier sehr gute Arbeit geleistet wird und damit ein wichtiger Schritt in der Verhütung von Erkrankungen bei den Waisenkindern getan wird.

Den Abend verbrachten wir müde von den vielen Ereignissen des Tages im Gorillas Nest.

7. Tag Menschen bei der Arbeit, Tanz und Trommeln, MGVP

An diesem Tag streiken wir und fahren erst um 8:00 los. Wir wollen heute den Menschen Ruandas bei verschiedenen, für uns ungewöhnlichen Arbeiten beobachten. Zuerst geht es zu einem Sägewerk. Dabei handelt es sich um Baumstämme, die auf zwei kleinen Stämmen über einem Graben liegen und mit einer riesigen Säge von 2 Männern bearbeitet werden – das dauert Tagelang und ist bei den derzeitigen sonnigen Tagen sicher keine leichte Arbeit, da die Stämme bis zu einen Meter durchmessend sind. Am Weg zum nächsten Stoppbleiben wir beim kleinen Souveniergeschäft bei der ORTPN Zentrale stehen und plündern diese fast, da es diesmal viele schöne und interessante Statuen, Masken und Figuren zu relativ günstigen Preisen gibt.

Als nächstes sehen wir uns die Steineklopfer an. Männer und Frauen sitzen in der Nähe von Flussbetten zusammen und zertrümmern mit einem Hammer große Flusssteine zu kleinen Rollsplitt. Dass dabei jede Menge Splitter durch die Gegend fliegen ist selbstverständlich und der immense Monatslohn von etwa 10€ ist für uns nicht nachvollziehbar.

Nach einem kurzen Stop im Muhabura Hotel geht es in das Dorf des Sogum Bier. Herbert zeigt uns die Erzeugung dieses lokalen Biers, vom Trocknen am Straßenrand, über das Mahlen bis zur Ausschank um 100 F – interessant - aber kosten traut sich das trübe flockige Gebräu niemand von uns.

Mittagessen im Muhabura Hotel, was ohnehin 90 Minuten dauert und dann geht’s noch auf den lokalen Markt – Einkaufen für die Pygmäen – jeder hat 2500F gespendet, damit können wir um 30 000F für einige Zeit diese Menschen mit Kartoffeln, Süßkartoffeln, Öl, Kohl und dergleichen versorgen.

Die Trommel und Tanzvorführung unserer altbewährten Gruppe ist wie immer ein Erlebnis. Man spürt die Trommeln körperlich und die Tänzer stampfen so fest auf den Boden, dass man auch diese Vibrationen miterlebt.

Den Abschluß des Abends bildet ein Vortrag über die Arbeit des MGVP durch Dr. Witthier und wir haben Gelegenheit, Fragen über die medizinischen Probleme der Berggorillas zu stellen und die von ENDANGERED finanzierte Station zu besichtigen.

8. Tag Gorillatracking oder Pygmäen und Twin Lakes

Heute müssen wir uns aufteilen, und da es für diesen Tag keine zusätzlichen Permits für die Berggorillas gegeben hat, macht der Großteil der Gruppe den Ausflug zu den beiden Zwillingsseen, wo eine Bootsfahrt zu einer Insel am Programm steht. Am Weg dort hin überbringen wir die Lebensmittel an die Pygmäen, die sich darüber besonders freuen.

Das Boot zur Überfahrt auf die Insel ist bei der Ankunft unter Wasser und muß für die abenteuerliche Überfahrt erst leer geschöpft werden. Auf der Insel wird die Schule besucht und in Ruhengeri gekaufte Hefte und Stifte an den Lehrer übergeben. Es ist uns wichtig, diese Dinge nicht von zu Hause mitzubringen, da auch der Verkauf auf den Markt wichtig für die Bevölkerung des Landes ist. Bei der Rückfahrt lädt Herbert noch zu einer Feier seiner Familie, das traditionsgemäß eine Woche vor der Hochzeit stattfindet ein.

Als Gorillabesuch steht die Gruppe 13 auf dem Programm. Auch diese ist innerhalb 1 Stunde leicht zu erreichen und die Babies spielen fast genau wie vor 6 Monaten fangen, indem sie sich gegenseitig um ein Gebüsch jagen. Der Nachmittag steht dafür im Zeichen der Planung für die weitere Versorgung des MGVP sowie dem Problem der jetzt schon 7 beschlagnahmten Babiegorillas. Wir besuchen die Kinigi Station, wo derzeit der einzige junge Berggorilla lebt. Sie ist seit unserem letzten Besuch vor 1,5 Jahren deutlich gewachsen und hält ihre Wärter auf trab. Ein Problem ist, dass alle 7 Gorillas derzeit auf unterschiedlichen Locations in Ruanda und dem Kongo aufgeteilt sind, aber das soll ehebaldigst geändert werden. Auch benötigen die Gorillababies 24 Stunden Kontakt – ENDANGERED wird in Zukunft die Kosten für 2 der Pfleger übernehmen.

Am Abend sind beide Gruppen wieder vereint und unsere Erfahrungen und Geschichten können bei einem Primus Bier und Whisky ausgetauscht werden.

9. Tag Gorillatracking

Heute ist der offizielle 2. Gorilla Tag. Wir teilen uns wieder auf 2 Gruppen. Diesmal Kwitonda, die neue Gruppe aus dem Kongo, die von dort abgewandert ist und die ehemalige Amahoro B Gruppe.

Kwitonda hat die Vorgeschichte, dass hier ein Schwarzrücken gerne mit Menschen spielt und sich auch nicht davon abhalten lässt. Na mal sehen. Die Gruppe ist wieder nahe und nach 1 Stunde sehen wir die ersten Gorillas. Der Silberrücken ist fast größer als Sabinyo, aber er wirkt schüchtern und verzieht sich immer nach wenigen Minuten. Dafür kommt besagter Schwarzrücken und legt wirklich seinen Arm um die Schulter von Dr. M. Hochleithner, der Guide geht aber sofort dazwischen. Nach dieser Aufregung ist es richtig entspannend dem 2. Schwarzrücken beim Posieren zuzusehen. Er hat wirklich Geduld – beobachtet uns, und verändert seine Stellung alle paar Minuten, um uns jede Gelegenheit zu geben ihn zu betrachten.

Am Nachmittag geht es zurück nach Rwaza zum Waisenhaus um die Kameras abzuholen. Es werden uns wirklich 41 der vormals 47 Kameras übergeben und wir genießen die Zeit mit unseren Kindern, da wie diesmal endlich nicht in Zeitdruck sind.

10. Tag Bisoke, Gorillatracking und Golden Monkies

Heute werden wir in 3 Gruppen geteilt. 3 Personen wollen den Bisoke besteigen um den Kratersee zu besichtigen – für Februar 2007 ist eine Tauchexpedition geplant und wir benötigen verschiedne Untersuchungen zur Sicherheit der Taucher. 4 Personen machen die Tour zu den Golden Monkeys und der Rest von 5 Personen möchte die Susa Gruppe besuchen. Obwohl alles Gruppen nahe sind, heißt das bei Susa immer noch 2-3 Stunden.

Susa: Diese große Gruppe ist natürlich immer ein Erlebnis. Da es den ganzen Tag nebelig ist, gibt es diesmal wirklich Gorillas im Nebel, wobei sich die Gruppe auf einer Lichtung versammelt. Besonders erfreulich ist, dass Poppe ihr nun genau 1 Jahr altes Baby ganz stolz zeigt.

Golden Monkeys: Diese großen Affen sind im Bambus in einer Gruppe von 80-90 Tiere zu finden, bei der ständig Action ist. Der Weg dorthin ist kurz und die Stunde kurzweilig.

Bisoke: Beim Briefing wird uns schwummrig - Anaken, der Chef der ORTPN Guides geht persönlich mit uns mit und gibt als abgeschätzte Zeit 5 Stunden an! Erst am Abend erfahren wir, dass dabei üblicherweise Hin und Retour gemeint wird. Der Aufstieg dauert bei uns 3:40 und geht für uns an die Grenze der Belastbarkeit. Das Ziel ist etwa 3620 Meter, da die Spitze des Berges mit 3711 Metern im Kongo liegt, aber auch diese reichen. Nach einer Stunde sind wir bei der Abzweigung - Dian Fossey Memorial und Bisoke, von da an geht es aber nur mehr steil bergauf – wir sind zwar langsam unterwegs aber trotzdem bleibt Zeit die Umgebung zu betrachten – heute ist der erste Tag ohne blauen Himmel, dafür ist alles nebelig – eine unvorstellbare Stimmung. Die Bäume sind voll mit Moos und Flechten, teilweise sind Farne so hoch wie wir. Erst ab 3200 Meter wird die Vegetation etwas dünner und dafür ist der Wind stärker. Zum Fotografieren ist keine Zeit – oder besser keine Luft. Ab 3500 m spürt man die Höhe in Form von Schwindelanfällen.Am Grat sehen wir zuerst gar nichts, da zuviel Nebel im Krater ist – es gibt eine Tafel mit der Aufschrift Bisoke – Do not Swim und eine grüne Parkbank. Dann, wie auf Bestellung reißt die Nebelbank unter uns auf und wir sehen den See – wunderschön, aber wieder etwa 60 Meter tiefer. Zuerst gibt es aber eine Pause, zu trinken und eine Stärkung, dann wird es aber Zeit denn wir müssen ja noch unsere Proben nehmen und auch wieder hinunter und das bei Licht – ab 18:00 ist es finster.

Wir müssen jetzt erst einmal wieder bergab in den Krater hinein zum See – es reißt immer mehr auf und der Himmel wird sogar blau – wir machen unsere Vermessungen – pH an mehreren Stellen (6,2-6,3) , Temperatur an der Oberfläche und bis 4,9 Meter (9 – 11oC), sammeln Pflanzen-, Wasser- und Planktonproben und bekommen einen Sonnebrand, da es kühl, aber sonnig ist. Die Zeit vergeht rasch und wir müssen wieder zurück – zuerst bergauf zurück zum Grat und dann hinunter Abstieg 2,30h.

Am letzten Abend kommen auch die beiden Tierärzte, Frances unser Führer von ORTPN sowie Greg, Herbert und die Fahrer zum Abendessen ins Gorilla Nest.

10 Tag Abreise, Genocid Museum

Heute geht es erst um 8:00 los, wir machen noch einen Stop in Ruhengeri am Markt, um noch letzte Einkäufe zu erledigen sowie für Zuckerrohr und Passionsfrüchte am Straßenrand. Am Nachmittag besuchen wir das Genocid Museum, in welchem nicht nur über den 1994 in Ruanda verübten Völkermord, sondern auch über andere auf der Welt passierten Massenmorde der Vergangenheit in informativer, unaufdringlicher Art und Weise berichtet wird. Wir sind froh diesen Ausflug nicht wie geplant gleich am ersten Tag gemacht zu haben, da wir jetzt alle reichlich deprimiert sind und die gezeigten Ereignisse ganz im Gegensatz zu den Erfahrungen stehen, die wir mit unseren ruandesischen Freunden und den Menschen Ruandas gemacht haben.

Der Rückflug verläuft ereignislos und pünktlich landen wir in Wien Schwechat.


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Ab sofort finden Sie auf unserer Seite einen neuen Bereich mit Fotos von unseren Reisen.
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Aktuelle Wunschliste für die Ruandareise - Organisiert von Sab Tours und dem Naturhistorischen Museum Wien in Zusammenarbeit mit Amahoro Tours Ruanda des Mountain Gorilla Veterinary Projects für die Reise August 2006.

Per e.mail von Dr. Felicia B. Nutter

Anbei die aktuelle Wunschliste der Tierärzte, die sie uns für die Augustreise zugesendet haben, sowie die derzeit aktuellen Projekte – das soll Ihnen einen kleinen Einblick in die aktuellen Erfordernisse der Station geben, aber auch auf die tolle Unterstützung, die wir fortwährend von Firmen und Privatpersonen erhalten.

 

  • Dog vaccines - multivalent vaccines (in US usually distemper, hepatitis, leptospirosis, parvovirus, etc., all in one vaccine). We could use 30 to 50 doses. 

Gesponsert zu 100% von Firma Intervet

  • Cat vaccines - multivalent vaccines (in US, usually feline viral rhinotracheitis, calicivirus, and panleukopenia).  We coulud use 5 vaccines. 

Gesponsert zu 100% von Firma Intervet

  • "Diff-Quik" type stain.  I'm not sure if you call it the same in Austria, but it's the 3-step quick stain that you use for blood smears, etc.  We could use one set of stain (usually comes as 3 bottles packaged together - 1 fixative and 2 stains)

Gekauft vom Verein Endangered

  • Fluconzole - this is for Ros Carr's cat Rafiki, the one you helped us remove sutures from after the tail amputation.  I suspect that he has Sporothrix, because he continues to have the chronic ulcerations.  We need to take biopsies and send them to a lab in Europe or the US for cultures, but in the meantime have started treatment with Fluconzole.  All that is available here is 200mg capsules.  His dose is 50 mg twice daily.  If you are able to get 50mg or even 100mg capsules, that would be helpful. 

Nach Rücksprache mit Dr. Nutter günstiger in Ruanda zu kaufen

  • Clavamox - Also for Rafiki.  This is the combination amoxicillen/clavulinic acid, called Clavamox for dogs/cats in the US, and Augmentin for people.  We can only get the large human caplets here, which must be cut into 4 pieces.  If you can bring some cat-sized dosages, that would be great.

Gekauft vom Verein Endangered

  • Long-acting Baytril (enrofloxacin) - We need about 5 bottles, preferrably with a long shelf-life (expiry date in late 2007 or 2008 would be good).  We have a lot in stock, but it has all expired.



Gekauft vom Verein Endangered – Firma Bayer Austria verrechnet Großhandelspreis

  • Red-top tubes - for collecting blood that will be allowed to clot and then centrifuged to separate serum.  We use the 10-12ml size, and prefer the kind that has the gel to separate the clot from the serum.  We need 200. 

Gesponsert zu 100% von Invitro Labor für veterinärmedizinische Diagnostik

  • 2 full kits for gorilla post-mortem exams: We need necropsy knives, forceps, scissors, large scalpel blade handles and scalpel blades (in the US they are called "number 20" blades, but I don't know if the sizes are the same...probably not!).  A variety of sizes of forceps and scissors would be good, for the various sized animals and the different tissues.  We also need portable storage boxes for the necropsy kits, in which we will also carry formalin, plastic containers, etc.  We commonly use large tool kits that have a removeable tray and then a large bottom section. 

Gekauft vom Verein Endangered

  • Eye-piece reticle for light microscope - We have a student working on a project with gorilla GI parasites, and he will need to measure the parasite eggs he finds.  If the English for this is not familiar, a reticle is a small round piece of glass with regularly spaced lines engraved, which fits inside the eye-piece of a microscope.

Wurde bestellt, aber die Lieferzeit war zu lang daher Lieferung nach Abflug – wird im Februar mitgebracht

  • Office paper shredder - No, we're not trying to get rid of incriminating documents!  We would like to start shredding our office waste paper to use for gorilla/monkey enrichment.

Gekauft vom Verein Endangered

  • Rope for gorilla enclosure - I don't know what your weight limit will be like on this trip, but if you have room, we could use 80-100m of 11mm "climbing rope" like people use for rock climbing.  Even if you can bring 10m, that will be a help.  We are trying to "furnish" the enclosures both for the gorillas and monkeys with fun toys and things to climb on. 



Gesponsert zu 100% vom Alpenverein Edelweiß organisiert von Herrn Mayerhofer Helmuth

5000 US für die Fertigstellung der Isolierstation für erkrankte Kinder von RoseCarr

Gespendet zu 100% von Herrn Dr. Robert von Beringe, SAF AG Simulation, Analysis and Forecasting

  • 5000 US für eine neue Wasserzisterne in Nyabirehe GATARAGA SECTOR

Ansuchen an die ADA (Austrian Development Agencie) um Unterstützung gestellt vom Verein Endangered

  • Spielsachen sowie Decken für das Rwasa Waisenhaus von Schwester Beatrice

Gespendet von Privatpersonen – organisiert von Mag. Nadja Ziegler, Dr Christine und Dr. Andreas Schöpf, Karin Hackl


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Kurzbericht der Ruandareise 18.2.2006 – 26.2.2006

BabyGorillatracking
Wir hatten jeweils 2 Permits gebucht und da unsere Gruppe aus 12 Personen bestand konnten wir immer 3 der 5 möglichen Familien besuchen. Das brachte uns als Gruppe einen schönen Überblick über alle Gruppen und Gorillas. Die Familie SUSA war diesmal zwischen 3300 und 3500 Meter Seehöhe, was das Tracking nicht wirklich einfacher machte. Teilweise kamen die Touristengruppen erst nach Sonnenuntergang zurück ins „Gorilla Nest“. Die Begegnungen mit den Gorillas waren natürlich wieder der Höhepunkt der Reise und so einige Gigabytes und Videokassetten wurden mit Abbildungen gefüllt. Als Besonderheit war Dr. Whittier zweimal mit dabei und konnte entsprechende Geschichten zu den Gorillas und ihrer medizinischen Betreuung erzählen.

Mountain Gorilla Veterinary Project (MGVP)
MikroskopDa diesmal mit Dr. Mike Cranfild der Leiter des Gesamtprojektes vom Baltimore Zoo in den USA zur gleichen Zeit in Ruadna war, wurden keine veterinärmedizinischen Instrumente oder Versorgungsgüter benötigt, wir brachten aber wieder 2 gespendete Mikroskope für umgebende kleine Spitäler mit. Dr. Whittier hielt ein Referat über die Geschichte und die Aufgaben des MGVP und an einem 2. Abend konnten wir in der durch Gelder von Endangered angemieteten Station bei Bier und Bananenbier, eine Trommel- und Tanzvorführung genießen. Da der finanzielle Schwerpunkt der Station derzeit bei der Versorgung und der Zusammenführung von 4 jungen eastern Lowlang Gorillas sowie einem jungen Berggorilla liegt, wurden für dieses Projekt – in erster Linie dem Bau einer Mauer - 3500US zur Verfügung gestellt und an Dr. Whittier übergeben.

Waisenhaus Rwaza 1. Besuch
Beim Besuch des Rwaza Waisenhauses wurde uns auf die Frage, wie wir am besten helfen können, durch Schwester Eugenie, die Beatrice bei der Betreuung der Kinder hilft, mitgeteilt, dass eine Kuh am wichtigsten für die Kinder sei. Dem Entschluss entsprechend, kein Bargeld dem Waisenhaus direkt zu übergeben, sondern Zahlungen bei Bedarf nur über das Konto der MGVP und damit über die Tierärzte und Greg von Amahoro Tours laufen zu lassen, entschied sich die gesamte Gruppe eine Kuh zu kaufen. Als Richtpreis erfuhren wir etwa 700US. Eine spontane Spendenaktion unter den insgesamt 14 Personen unserer Reisegruppe wurde vor Ort ins Leben gerufen – und somit waren binnen Minuten die 700 US zusammen. Die Zahl der Kinder ist in den letzten 6 Monaten von 29 auf 51 gestiegen. Ursache dürften auch die Besuche durch Touristen, die durch Greg immer wieder organisiert werden und die damit verbundenen Spenden, sein. Nach einer Tanzvorführung und Gesang teilten wir die in Österreich gesammelten Spielsachen und Decken aus. Auf das Sammeln von mehr Textilien wurde absichtlich verzichtet, da es auf lokalen Märkten genug Entsprechendes gibt und wir nicht zu sehr mit der lokalen Wirtschaft in Konkurrenz treten möchten. Die Art der Kinder, für die es eine Freude scheint nur neben einem Touristen zu sitzen und sich an diesem festzuhalten, hat keinen von uns unberührt gelassen. Schon bei Ankunft wurde jeder von uns von mindestens 2 Kindern bei der Hand genommen und hinein geführt. Schwester Eugenie erklärte dann, dass das Waisenhaus nur von Spenden lebe, sie uns aber trotzdem zu Softdrinks und Essen einladen möchten, worauf uns Colas und dergleichen sowie gebackene Teigkugeln gebracht wurden. Wir kosteten symbolisch und verteilten es danach an die Kinder.

Beim Gespräch mit Eugenie war neben dem Wunsch nach einer Kuh natürlich die tägliche Nahrung ein Thema. Wir vereinbarten, dass Eugenie ein Kostenvoranschlag erstellen würde, bei dem Sie den monatlichen Bedarf ausrechnen sollte. Ebenso eine Liste der Kinder mit Alter und Schulstufe, um entsprechende Sponsoren für einzelne Kinder für die Oberstufe zu finden. Auch hier hat sich die Zahl von 4 Kindern im August auf 11 Kinder erhöht. Bei dieser Gelegenheit wurden uns auch die 4 Kinder, deren Schulgeld von 4 Österreichern im Dezember übernommen wurden vorgestellt. Das Geld war von den Tierärzten der MGVP von Wien nach Ruanda nach der Nacht der Gorillas gleich mitgenommen worden und wurde der entsprechenden Schule überwiesen, beziehungsweise das benötigtes Material wie Matratzen, Decken und Schuluniformen gekauft. Damit ist für die Kinder auch die Verbindung mit den Berggorillas wieder gegeben und wir haben die Sicherheit einer „Kontrollstufe“. Familie Gottfried versprach Eugenie und dem 11järigen Mädchen Christine, welche sie sofort ins Herz geschlossen haben, bei dieser Gelegenheit auch gleich die Übernahme Ihrer Schulkosten mit Anfang der secundary School im Jänner 2007. Da es mit Sonnenuntergang, aufgrund des fehlenden Stroms und auch fehlenden Feuerholzes zu dunkel wurde, mussten wir das Waisenhaus verlassen, aber nicht ohne zu versprechen in den verbleibenden Tagen nochmals zu kommen und eine Kuh zu besorgen.

Rose Carr
Dr. Whittier informierte uns, dass Rose uns um 10:00 erwarten würde, nicht ohne den Hinweis, dass damit entgegen sonstigen afrikanischen Gewohnheiten auch wirklich 10:00 gemeint war. Da Rose mittlerweile schon das Alter von 94 Jahren erreicht hat, waren wir überrascht, mit welcher Energie sie uns empfing und auf eine Einladung zum Tee bestand. Wir überreichten ihr die durch Herrn Dr. von Beringe gesammelten 2500US, worauf sie uns zu Tränen gerührt erzählte, dass damit mit dem Bau einer Isolierstation in Ihrem Waisenhaus begonnen werden könnte, welche durch einen kürzlich aufgetretenen Typhusfall bei einem der Kinder dringend notwendig wurde. Wir beschlossen daher gemeinsam, entsprechend dem Wunsch unserer Spender neben den Berggorillas auch den Waisenkindern zu helfen, den Betrag von Dr. von Beringe zu verdoppeln, damit das Projekt auch entsprechend vorangetrieben werden könnte. Die Freude von Rose war entsprechend und wir versprachen Ihr bei unserer nächsten Reise im August den fehlenden Betrag für die Fertigstellung der Isolierstation mitzubringen, damit dieses Projekt abgeschlossen werden könnte. Die Stunde gemeinsam mit Rose in Ihrem Haus war aufgrund ihrer Persönlichkeit und der Art wie sie Geschichten aus Ihrer Vergangenheit erzählte, einer der Höhepunkte, dieser an interessanten Erlebnissen so reichen Reise.

Pygmäen
Am Donnerstag stand neben dem Besuch der Zwillingsseen noch die Besichtigung eines Pygmäendorfes mit 137 Personen, die erst kürzlich aus dem Nationalpark „ausgesiedelt“ wurden, in welchem sie verbotener Weise jagten, auf dem Tagesplan. Das Problem bei dieser Minderheit ist natürlich die jagende Lebensweise - in einem Land in dem Wild nur im Nationalpark lebt - sowie die Tatsache, dass es ein Sprachproblem mit dem Rest der Bevölkerung gibt. Greg briefte uns vor Eintreffen dahingehend, dass wir kein Geld an irgend jemanden geben sollte, sondern dann eine Sammlung unter uns machen sollten, um damit Lebensmittel und Decken am Markt zu kaufen, die wir dann dem Dorfchef übergeben könnten. Es wurde getanzt und gesungen und wir konnten eine Hütte, in der eine Familie mit 7 Kindern wohnt, besichtigen.

Kuhkauf
Nach einer Fahrt von 2 Stunden, einem herrlichen Ausblick über die Zwillingsseen und umringt von der Bevölkerung eines kleinen Dorfes, erreichten wir den Platz, an welchem eine Kuh für den Verkauf erhältlich sein sollte. Der Verkäufer, ein Lehrer, führte uns durch eine Bananenplantage zu seinem Haus und 2 Gattern, in welchem eine Schwarzbunte Kuh sowie ein Zebu standen. Vor Verhandlungsbeginn wurde die Kuh von Dr. Günter Schwarz, obwohl Kleintierchirurg, doch im Gegensatz zu den anderen 3 anwesenden Tierärzten (Coreth, Hochleithner x2) mit einer Großtiervergangenheit vorbelastet, untersucht, wobei die Kuh eindeutig etwas gegen Weiße hatte. Mit Hilfe des Besitzers gelang jedoch eine kurze Ankaufsuntersuchung. Der Gesamteindruck war überraschend gut, sie sollte etwa 14 Liter Milch (was laut anderen Quellen (Rose Carr) der üblichen Menge entspricht) geben und im 2 Monat trächtig sein. Die Verhandlungen, die in der Folge durch Dr. Vetter geführt wurden, waren etwas schwieriger, da der Preis mit zuerst etwa 1000US bei weitem zu hoch war. Obwohl Greg uns auch von den zum Schluss bezahlten 750US inklusive Transport als überzahlt abriet, wurde die Kuh auf allgemeinen Wunsch gekauft, da die Zeit ein weiteres Verhandeln bzw. die Suche nach einer Alternative nicht zuließ.

2. Besuch Waisenhaus und Kontrolle der Kuh (Freitag)
Nach unserem letzten Gorilla Tracking und einer Nachbesprechung mit Dr. Whittier (MGVP) erlaubte es die fortgeschrittene Zeit nicht mehr das gesamte Programm des Nachmittags gemeinsam durchzuführen. Jeder spendete für den Einkauf am Markt 5000 Fr. (etwa 7€). Wir entschlossen uns zwar gemeinsam im Markt Lebensmittel einzukaufen und uns dann in 2 Gruppen zum Waisenhaus und den Pygmäen zu trennen. Um den Pygmäen kein Geld zu geben, welches dann möglicherweise in Bananenbier investiert wird, sollten Lebensmittel und Decken besorgt werden. Auch dem Waisenhaus sollte vor allem Lebensmittel mitgebracht werden.

In Ruhengeri verglichen wir zuerst die Preise in 2 Läden und Dr. Vetter als französisch kundiger und mittlerweile geübter Einkäufer unserer Gruppe, kauften dann beim billigeren Händler 2xd25kg Reis, 2x10 kg Zucker, 2x10 l Öl, 2x1 kg Salz sowie2x je 2 Packungen Hefte und Kugelschreiber. Am Markt kauften wir noch 20 Decken sowie 2x 2kg getrockneten Fisch.

Die Freude im Waisenhaus über das Gekaufte war natürlich groß, wieder wurden wir mit Tanz und Gesang empfangen und diesmal gab es sogar gegrilltes Ziegenfleisch, welches geschmacklich hervorragend, von der Konsistenz jedoch gummiartig war, wobei jeder nur ein sehr kleines Stück aus Höflichkeit kostete und den Rest wieder an die Kinder, die nur sehr selten Fleisch bekommen, verteilte. Eugenie übergab uns die Liste mit den Kindern und dem Kostenvoranschlag für ein Monat Lebensmittel und wir begutachteten die Kuh, die zu Mittag angekommen war und die am Nachmittag bereits 4 l Milch gegeben hatte.

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